In der aktuellen Auswahlrunde des Förderprogramms EXIST-Forschungstransfer haben gleich zwei von uns unterstützte Gründungsprojekte der TU Dresden die Expertenjury überzeugt. Die Gründungsteams DyNABind und Cera2Heat erhalten in den kommenden zwei Jahren insgesamt rund 1,5 Million Euro. Damit können die Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse und Prototypen in marktreife Produkte weiterentwickeln. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert auf diese Weise herausragende technologieorientierte und wissensbasierte Gründungsvorhaben. Mit den neuen, verbesserten Konditionen des Programms sind die Einreichungen mit 87 noch einmal deutlich gestiegen. Wir freuen uns daher besonders, dass zwei der 26 ausgewählten Vorhaben von der TU Dresden kommen!
DyNAbind: schneller zum richtigen Medikament
Das Team von DyNAbind will die frühe Phase der Medikamentenentwicklung erheblich beschleunigen und damit die Kosten senken. Bei der Suche nach neuen Wirkstoffkandidaten möchten Mike Thompson, Francesco Reddavide, Dr. Jana Herrmann und Dr. Norbert Höfgen dazu beitragen, die „Nadel im Heuhaufen“ schneller zu finden. Bislang wird in aufwändigen Screening-Verfahren mit großen Roboteranlagen quasi jeder „Halm im Heu“ einzeln analysiert. DyNAbind macht sich stattdessen die Technologie der sogenannten DNA-kodierten chemischen Molekülbibliotheken zu Nutze. Mit der kann die Nadel wie mit einem Magneten aus den Heuhaufen isoliert werden.
Die Grundlagen hierfür legte das internationale Gründerteam am ZIK B CUBE – Center for Molecular Bioengineering an der TU Dresden. In der Forschungsgruppe um Yixin Zhang hat es wichtige Methoden für die noch junge Technologie entwickelt. Die Anschubfinanzierung ermöglicht es, die Technologie für die kommerzielle Anwendung einsatzreif zu machen und den Unternehmensstart vorzubereiten.
Cera2Heat: innovatives Heizsystem für die Verpackungsindustrie
Das Team von Cera2Heat, Dr. Sascha Bach, Ronald Claus und Marcus Stein, hat ein modulares Heizsystem entwickelt, das erstmals ein inhomogenes Temperaturfeld präzise erzeugt. Durch die lokal definierte Erwärmung lässt sich so die Verarbeitung von Kunststoffen deutlich verbessern. Im Vergleich zu konventionellen Heizsystemen spart das Verfahren nicht nur Material ein, sondern führt auch zu einer höheren Produktqualität und verbraucht weniger Energie. Das Heizsystem eignet sich besonders für die Herstellung von thermogeformten Produkten, wie sie die kunststoffverarbeitende Verpackungsindustrie in großen Stückzahlen erzeugt.
Entstanden ist das Gründungvorhaben aus einer gemeinsamen Arbeitsgruppe der Professur für Verarbeitungsmaschinen und Verarbeitungstechnik von Prof. Dr. Jens-Peter Majschak und dem Fraunhofer IVV.
Umfassende Unterstützung fanden die Gründerteams bereits im Vorfeld bei dresden|exists. Wir als Gründungsnetzwerk der Dresdner Hochschulen und Forschungseinrichtungen begleiten seit dem Start des EXIST-Programms 2008 Wissenschaftler bei der Beantragung. Eine Antragstellung für EXIST-Forschungstransfer ist zwei Mal im Jahr möglich, jeweils zum 31. Januar und zum 31. Juli. Also wenn die Förderung auch Euer Projekt auf dem Weg zum Unternehmen voran bringen könnte, wendet Euch rechtzeitig an unsere Berater!