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KONEKT ent­wi­ckelt neu­artige Fer­ti­gungs­tech­no­logie für elek­tro­nische Baugruppen

Warum müssen elek­tro­nische Bau­ele­mente immer auf eine Lei­ter­platte gelötet werden? Könnte man nicht statt­dessen die Bau­ele­mente direkt ins Chip­ge­häuse inte­grieren? Diese Frage stellten sich Wis­sen­schaftler am Institut für Aufbau und Ver­bin­dungs­technik der Elek­tronik (IAVT) der TU Dresden. Das Team um Pro­jekt­leiter Tobias Tiedje ent­wi­ckelte dazu einen Fer­ti­gungs­ansatz, der nicht nur rund die Hälfte der üblichen Prozess- und Ent­wurfs­schritte ein­spart, sondern gleich­zeitig die aktu­ellen Her­aus­for­de­rungen der hohen Daten­über­tragung, Kühlung und Minia­tu­ri­sierung besser bewäl­tigen kann. ‚Kontak­tierung einge­bet­teter Kompo­nenten als Tech­no­lo­gie­lösung‘, kurz KONEKT, nennen sie ihre neue Technologie.

Team KONEKT
Das Team KONEKT (v.l.n.r.): Dr. Andreas Krause, Sebastian Lüngen, Friedrich Hanzsch und Tobias Tiedje
(Foto: Lukas Lorenz, www.lupics.com)

KONEKT revo­lu­tio­niert die Pro­duktion von elek­tro­ni­schen und mikro­tech­ni­schen Bau­gruppen durch den Einsatz einer 3D-Fer­ti­gungs­tech­no­logie. Das Ziel ist dabei, die Vor­teile der Mas­sen­pro­duktion mit der Her­stellung von indi­vi­du­ellen Ein­zel­stücken zu kom­bi­nieren. Ver­ein­fachte Abläufe ermög­lichen eine schnelle und auto­ma­ti­sierte Fer­tigung opti­mierter Bau­gruppen durch die hoch­fre­quenz­taug­liche Ver­bindung der jewei­ligen Bau­ele­mente. Gleich­zeitig sind die anfal­lenden Prozess‑, Energie- und Mate­ri­al­kosten deutlich geringer.

Vom Pro­to­typen bis zur Serienproduktion

Hier­durch ent­steht ins­be­sondere für mit­tel­stän­dische Unter­nehmen die Mög­lichkeit, neue Geschäfts­felder durch das ‚Rapid Elec­tronic Manu­fac­turing‘, d.h. die Fer­tigung indi­vi­du­eller Bau­gruppen ohne hohe Ein­rich­tungs­kosten, auf­zu­bauen. „Mit KONEKT lassen sich unter­schied­lichste Pro­dukte in der Fer­tigung rea­li­sieren“, erklärt Team­leiter Tobias Tiedje. „Ange­fangen von 3D-Sen­sor­bau­gruppen als Pro­totyp bis hin zu RFID- und Hoch­fre­quenz-Bau­gruppen in Serie für das Internet der Dinge (IoT). Die neu­artige Tech­no­logie bietet den Anwendern viele Gestal­tungs­mög­lich­keiten, ohne sie in ihrer Krea­ti­vität und Inno­vation einzuschränken.“

Vergleich der klassischen Spritzgusstechnik zu KONEKT (v.l.n.r.): Spritzgusstechnik mit Wirebonds; KONEKT: gleiches Bauelement mit weniger Bauraum; KONEKT: Baugruppe mit zusätzlichen Bauelementen (Abb. Sebastian Lüngen)
Ver­gleich der klas­si­schen Spritz­guss­technik zu KONEKT (v.l.n.r.): Spritz­guss­technik mit Wire­bonds; KONEKT: gleiches Bau­element mit weniger Bauraum; KONEKT: Bau­gruppe mit zusätz­lichen Bau­ele­menten (Abb. Sebastian Lüngen)

Mit Unter­stützung von dresden|exists konnte das Team von KONEKT einen EXIST For­schungs­transfer ein­werben und erhält nun eine För­derung in Höhe von 807.000 Euro durch das Bun­des­mi­nis­terium für Wirt­schaft und Energie und den Euro­päi­schen Sozi­al­fonds. Ziel ist es, eine GmbH zu gründen, die künftig die Pro­duktion von adaptiv gefer­tigten 3D-Bau­gruppen in markt­üb­lichen Grö­ßen­ord­nungen ermög­licht sowie klein- und mit­tel­stän­di­schen Unter­nehmen einen „Pack­aging as a service“ anbietet.

 

EXIST-For­schungs­transfer

Anträge für den EXIST-For­schungs­transfer können immer im Januar und Juli eines Jahres gestellt werden. Wer also mit seiner Startup-Idee bei der nächsten Aus­wahl­runde dabei sein will, muss schnell sein: Erfah­rungs­gemäß braucht es 3–4 Monate, um aus einer Startup-Idee auch ein aus­sichts­reiches Konzept für eine Antrag­stellung zu machen. dresden|exists ist dabei Ansprech­partner für alle Dresdner Hoch­schulen und For­schungs­ein­rich­tungen. Inter­es­siert? Ver­einbart einen Beratungstermin!

 

Ergänzung 01.08.2019:

Das Team sucht dringend Ver­stärkung! Du hast einen Hin­ter­grund im Bereich Inge­nieur-/ Mate­ri­al­wis­sen­schaften, Infor­matik oder WING/ WINF und möchtest das Team dabei unter­stützen, das Rapid Pro­to­typing in der Elek­tronik zur Markt­reife zu bringen? Zur Stel­len­an­zeige gehts hier lang!

 

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