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Grün­der­por­trait #41: Thomas Uhlmann vom Rendezvouskarussell

Logo grossEtwa 50 Prozent der Dresdner Haus­halte werden von Singles geführt. Tendenz steigend. Diesem Trend möchte Thomas Uhlmann ent­ge­gen­wirken und gründete 2009 das Ren­de­vouz­ka­russell – eine Speed-Dating Agentur. Welche Erfah­rungen er dabei machte und wo heute steht, erzählt er uns im Interview.

 

1. Was ist der Inhalt Deiner Selbstständigkeit?

Ich leite seit 2009 eine Speed-Dating-Agentur in Dresden mit dem Namen Ren­dez­vous­ka­russell. Seitdem haben mehr als 1.200 Singles aus Dresden und Umgebung an unseren Ver­an­stal­tungen teil­ge­nommen. Wir hoffen, dass wir einige Singles zusam­men­führen konnten.

 

2. Wie und wann kam die Idee dazu?

Im Stu­den­tenclub Aquarium gab es früher einmal im Jahr ein Speed Dating für Stu­denten. Aller­dings wussten nur wenige davon und die sons­tigen Anbieter hatten eher stu­den­ten­un­freund­liche Preise. Daher hatten ich und drei Freunde im Herbst 2009 die Idee, so etwas selber zu orga­ni­sieren. Schon bald haben sich aber nicht nur Stu­denten bei uns ange­meldet, sondern auch viele Singles zwi­schen 25–45 Jahren. Daher haben wir uns  bald ent­schlossen nicht nur Stu­denten-Speed-Datings zu orga­ni­sieren, sondern auch ein all­ge­meines Speed Dating anzubieten.

 

3. Wann hast Du die Ent­scheidung zur Gründung getroffen?

Die Orga­ni­sation hat sich dann schnell pro­fes­sio­na­li­siert, so dass wir auch Flyer gedruckt und für unsere Teil­nehmer eigene Mate­rialien (Aus­wer­tungs­zettel, Notizheft) erstellt haben. Die Idee, das Projekt lang­fristig anzu­gehen, kam dann nach den ersten 2–3 erfolg­reichen Ver­an­stal­tungen und nach der sehr posi­tiven Resonanz auf unser Speed Dating für Allein­er­zie­hende. Die Bericht­erstattung zu dieser Ver­an­staltung hat uns auch außerhalb des Campus bekannt gemacht und von da an war klar, dass die Idee Potential hat.

 

4. Was waren die drei größten Her­aus­for­de­rungen auf dem Weg in die Selbst­stän­digkeit und wie hast Du diese bewältigt?

Ein Knack­punkt am Anfang war sicherlich die dro­hende Klage eines Kon­kur­renten, weil wir mit dem Begriff Speed Dating geworben haben. Hier waren wir schon etwas unsicher, ob wir uns damit aus­ein­ander setzen wollten, da es ursprünglich nur als Neben­projekt gedacht war. Durch die Hilfe von dresden|exists konnten wir die Sache aller­dings schnell klären. Ihr habt uns den Kontakt zu einem Anwalt her­ge­stellt und er konnte alles schnell entkräften.

Schwierig war sicherlich auch die wach­sende Zahl an Mit­an­bietern in den letzen Jahren, so dass wir durchaus auch mal Zeiten hatten, wo es nicht so gut lief. Aller­dings hat sich die Aus­dauer mitt­ler­weile gelohnt und wir haben immer mehr Teil­nehmer, die durch Emp­feh­lungen von Freunden zu uns kommen und wir in Dresden schon ein bekannter Tipp für Singles sind.

 

5. Was macht Dich besonders stolz bzw. was sind Deine bis­he­rigen Erfolge?

Schön sind natürlich die Erfolgs­ge­schichten unserer Teil­nehmer. Wir haben schon von vielen Teil­nehmern gehört, die einen Partner bei uns gefunden haben. Auch viele Freund­schaften haben bei uns einen Anfang genommen. Für viele Berufs­tätige ist es sicherlich ein Problem, neue Leute kennen zu lernen. Darum sind viele froh, auf diesem Weg mit anderen in Kontakt zu kommen. Viele sind auch gelang­weilt, online nach Kon­takten zu suchen.

Ein beson­deres High­light war auch die freudige Rück­meldung eines Paares, welches sich bei uns ken­nen­ge­lernt hatte und nun ein Kind bekommen hat. Es ist immer schön zu sehen, dass auch wirklich lang­fristige Bezie­hungen bei uns beginnen können.

 

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Foto: Ren­dez­vous­ka­russell

6. Gab es Tage, an denen Du Dir nicht sicher warst, wie und ob es wei­ter­gehen soll? Wenn ja: Wie hast Du diese Hürden bewältigt? 

Es gab sicherlich Zeiten, in denen es wenige Anmel­dungen gab und darum manche Ver­an­staltung aus­fallen musste. Aller­dings waren die Bedenken hier nicht so groß, da auch meist die Ver­an­staltung im nächsten Monat wieder stattfand. Da das Feedback der Teil­nehmer größ­ten­teils positiv und unser Geschäfts­modell sehr risi­koarm ist, gab es wenige wirklich kri­tische Phasen.

 

7. Welche Erfah­rungen möchtest Du an andere wei­ter­geben, die jetzt vor der Ent­scheidung zur Selbst­stän­digkeit stehen?

Ich denke, Kon­ti­nuität ist wich­tiger als immer gleich alles auf einmal zu wollen. Ansonsten ver­liert man irgendwann den Spaß an der Tätigkeit und man setzt sich selbst zu sehr unter Druck. Wenn man Spaß an seinem Projekt hat und kon­ti­nu­ierlich darauf hin arbeitet, wird sich der Erfolg früher oder später einstellen.

 

8. Was ist Deine Zukunfts­vision bzw. was möchtest Du in den nächsten 5 Jahren erreichen?

Da im Sommer dieses Jahres ein Umzug nach Berlin ansteht, möchte ich das Speed Dating auch dort durch­führen. Dazu gibt es bereits eine neue Homepage und ich hoffe, dass es im April die erste Ver­an­staltung gibt. Berlin ist ja bekannt als Sin­gle­haupt­stadt, weshalb es dort sicherlich genügend Inter­es­senten gibt.

Außerdem sind Ver­an­stal­tungen abseits des Speed-Dating-Kon­zepts geplant. Wir möchten auch Ver­an­stal­tungen anbieten, die nicht so sehr die Part­ner­suche im Fokus haben, sondern wo es primär darum geht, Frei­zeit­partner zu finden. Die ersten Vor­be­rei­tungen gibt es dazu schon und ich hoffe, wir können diese Idee spä­testens im Sommer oder Herbst diesen Jahres umsetzen.

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