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NICAMA – nach­haltige und regionale All­tags­pro­dukte mit Impact

Vier Freunde starten ihr Business am Küchen­tisch der gemein­samen WG. Es klingt nach Kli­schee, doch genau so beginnt die Grün­dungs­ge­schichte von NICAMA. Die vier Freunde, das sind Luca und Jannis Hil­le­sheim, Zeno Kakuschke und Leander Hoyer. Und was 2018 als DIY-Projekt mit Bie­nen­wachs­tü­chern begann, ist heute ein erfolg­reiches, wach­sendes Unter­nehmen für Natur­kos­metik. Die bunten Tücher mit Bie­nen­wachs, die eine gute Alter­native zu Frisch­hal­te­folie aus Plastik dar­stellen, waren als Weih­nachts­ge­schenke für Familie und Freunde gedacht. „Ein paar Tücher wollten wir zusätzlich als Markttest zum Verkauf anbieten. Doch unser kleines Lager war so schnell aus­ver­kauft, dass wir sofort wussten, dass wir das Projekt weiter vor­an­treiben wollen“, erzählt Jannis Hil­lersheim, Mit­gründer von NICAMA.

Luca und Jannis Hil­le­sheim, Leander Hoyer und Zeno Kakuschke pro­du­zieren plas­tik­freie All­tags­pro­dukte (Foto: NICAMA)

Noch während ihres Stu­diums an der TU Dresden grün­deten die Vier eine GbR und ver­kauften über einen eigenen Online-Shop und einige Laden­ge­schäfte Bie­nen­wachs­tücher. Mit dem Ziel, öko­lo­gische Alter­na­tiven zu Pro­dukten mit Plastik anzu­bieten, ent­stand schon bald darauf das erste Produkt unter dem Label NICAMA: ein festes Shampoo, das unter­schied­lichen Haar­be­dürf­nissen gerecht wird. Als weitere Pro­dukt­ideen für NICAMA auf dem Plan standen, war schnell klar, dass eine Heim­pro­duktion nicht mehr möglich war. Eine ehe­malige Bäckerei im Dresdner Hecht­viertel erfüllte alle Kri­terien für eine hygie­nisch ein­wand­freie Her­stellung der öko­lo­gi­schen Alltagsalternativen.

Kon­se­quent Plastikfrei 

Spannend ist, dass die vier von Anfang an in sehr klaren Struk­turen arbeiten. Kennt man es von vielen Startups so, dass zu Beginn jeder alles macht, so ist bei NICAMA völlig klar, dass zum Bei­spiel Mit­grün­derin Luca Hil­le­sheim die Pro­dukte ent­wi­ckelt. Dabei legen sie und das Team absolute Prio­rität auf höchste Qua­li­täts­stan­dards und kom­pro­misslose Werte wie plas­tik­freie Pro­dukte und Ver­pa­ckung. Gerade wurden zwei neue Pro­dukte gelauncht, die absolut für NICAMA und die Haltung der vier Gründer:innen stehen. Zwei Upcy­cling-Seifen, in denen Kaf­feesatz und Oran­gen­schalen ein zweites Leben unter der Dusche starten.

Nach­haltig und regional – die neuen Upcy­cling Seifen von Nicama (Foto: Nicama)

„Wir möchten jedoch nicht nur Plastik ver­meiden, sondern auch aktiv etwas gegen die Plas­tik­ver­schmutzung tun, die schon statt­ge­funden hat“, erklärt Jannis Hil­le­sheim. „Daher setzen wir auf das 1plus1 Prinzip. Das heißt, pro ver­kauftem Produkt werden 100 g Plastik in Küs­ten­re­gionen Süd­in­diens gesammelt und ver­wertet.“ Hier arbeiten sie mit dem Ber­liner Startup Cleanhub zusammen, das über seine Plattform nach­haltige Marken mit regio­nalen Partnern zusam­men­bringt. Ins­gesamt sind so dank NICAMA bereits mehr als 5000 kg Plastik nicht in den Meeren dieser Welt gelandet.

Betritt man die ehe­malige Bäckerei um die Mit­tagszeit, duftet es neben Orange und Lavendel schon mal nach Lin­guine al Limone. Das mitt­ler­weile 7‑köpfige Team kocht täglich zusammen für alle, die nicht gerade auf bun­des­weiten Märkten oder auf Akquise-Tour unterwegs sind. Hoch­saison hat die 2020 gegründete GmbH in der Vor­weih­nachtszeit. „Da wir in Hand­arbeit pro­du­zieren, kann es schon einmal eng werden in der Pro­duktion. Es kommen dann bis zu 30 hel­fende Hände dazu, um das Stand­ge­schäft auf Weih­nachts­märkten vor­zu­be­reiten.“ so Hil­le­sheim. Daher steht aktuell auch die Suche nach grö­ßeren Räum­lich­keiten in Dresden auf dem Plan, denn Pro­duktion, Lager und Arbeits­plätze platzen aus allen Nähten.

Bereits vor Gründung 2019 und bis heute steht dresden|exists dem Team immer wieder mit Rat und Tat aber auch Kon­takten zur Seite. So ent­standen z.B. gemeinsam mit der Dresdner Kaffee- und Kakao­rös­terei neue Ansätze rund um die Kaf­fee­pflanze und es wurde über „mehr Kaf­feesatz für Seifen“ gesprochen. Ideen gibt es viele und man darf gespannt sein, was NICAMA noch an den Start bringt.

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