Zum Gründertreff am 24. Juni drehte sich alles um das EXIST-Gründerstipendium. Zwei heute erfolgreiche Unternehmer, Matthias Pinkert von der dreipuls GmbH und Fabian Naumann von Apus Systems, berichteten, wie sie mit Hilfe des Gründerstipendiums ein eigenes Unternehmen gründen konnten.
Als Matthias Pinkert vor mehr als fünf Jahren das erste Mal mit dresden|exists Kontakt aufnahm, gab es nur eine kleine Skizze. Mit wenigen Strichen formulierte der damals angehende Produktgestalter seine Idee einer Arbeitsplatzleuchte. Im Rahmen des Studiums an der HTW Dresden beschäftigte er sich im 7. Semester in einer Seminararbeit mit erfassbaren Schnittstellen zwischen Mensch und Produkt. Daraus entstand die Idee mittels intuitiver Gesten exakte Lichtbereiche zu steuern, z.B. am Schreibtisch. Heute ist Matthias Pinkert Geschäftsführer der dreipuls GmbH.
Doch was hat die Skizze mit den 94.000 Euro zu tun? Gerade kurz nach dem Abschluss, fehlt vielen jungen Gründern das Geld für den Start eines Unternehmens und für den eigenen Lebensunterhalt. Für Ideen, die an der Hochschule entstehen z.B. im Rahmen von Beleg- oder Seminararbeiten aber auch innerhalb der Forschungsarbeit oder einer Dissertation, können Studierende, Absolventen oder Mitarbeiter ein EXIST-Gründerstipendium beantragen. Die handgezeichnete Skizze der Leuchte war der Startschuss für die Ideenskizze, die man für die Beantragung benötigt und die er mit der Unterstützung von dresden|exists entwickelte.
Um das richtige Team für die Umsetzung zu finden, sprach Matthias Pinkert mit Professoren, präsentierte seine Idee in Vorlesungen und vor Fachgruppen – bis die geeigneten Personen gefunden waren. Diesen Punkt sollte man nicht unterschätzen! Nicht nur um die Erfolgsaussichten auf das Stipendium zu erhöhen ist ein gutes Team wichtig. Auch weil es angehenden Gründern meist an Geld fehlt sich bestimmtes Know-How einzukaufen, sollte das Team multidisziplinär aufgestellt sein. Bei dieser Suche nach den Mitgründern unterstützt auch dresden|exists.
Für Matthias Pinkert müssen die richtigen Mitgründer:
- die benötigte Qualifikation besitzen,
- der Idee aufgeschlossen gegenüber stehen,
- die Gründung als Perspektive für die eigene berufliche Zukunft sehen und,
- wichtiger Punkt: Man muss sich verstehen!
Im Juli 2009 hatte der Antrag für das Gründerstipendium Erfolg. Das nun auf drei Absolventen der HTW angewachsene Team bekam pro Person für ein Jahr monatlich 2.000 Euro zur Sicherung des Lebensunterhalts und insgesamt 22.000 Euro für Sachausgaben und Coachings. Alles in allem sind das stolze 94.000 Euro. Matthias Pinkert konnte sich so seinen Traum der Selbstständigkeit erfüllen – von der er keine Sekunde missen will.
Wie Drohnen Positives bewirken
Einen ganz anderes Problem bildet die Grundlage für die Gründungsidee von Apus Systems: Als vor wenigen Wochen in Bayern und Sachsen die Pegel begannen zu steigen, konnten die Böden vieler landwirtschaftlicher Nutzflächen die enorme Regenmenge nicht mehr aufnehmen. So entstanden an abschüssigen Stellen ganze Flusslandschaften und es bildeten sich in Mulden Seen. Doch auch in normalen Zeiten kann der Abfluss von Regenwasser zum Problem werden. Wie lässt sich vermeiden, dass damit bestimmte Flächen eines Feldes regelmäßig keinen oder einen geringen Ertrag erwirtschaften, weil das Wasser nicht abfließen kann?
Mario Hehne von der Apus Sytems GbR hat sich mit dieser Problematik in seiner Diplomarbeit beschäftigt. Sogenannte „Meliorationsanlagen“ sind eine gängige Methode den Abfluss überschüssigen Wassers zu gewähren. In seiner Diplomarbeit stellte er fest, dass der Verlauf diese Anlagen kaum dokumentiert ist. Die Instanthaltung ist daher sehr schwierig. Die Aufdeckung des Problems war der Start für die Entwicklung der Lösung und die Gründung von Apus Systems. Die Umsetzung der Idee wäre ohne das EXIST-Gründerstipendium allerdings nicht möglich gewesen. Da ist sich Fabian Naumann, Mitgründer von Apus Systems, sicher.
Nach dem ersten Treffen mit dresden|exists im März 2010 wurde bis zur Abgabe im November 2010 am Ideenpapier gemeinsam mit dresden|exists gefeilt. Wichtigster Punkt war hier, den Innovationscharakter der Idee nachvollziehbar darzustellen. Ein Jahr nach dem ersten Treffen war es dann soweit: Im März 2011 begann das EXIST-Gründerstipendium und das Dreier-Team um Mario Hehne konnte starten. Insgesamt erhielt das Team 92.000 EUR. Apus Systems konnte so über 12 Monate das Produkt zur Marktreife führen. An dieser Stelle kommen die Drohnen und die speziell entwickelte Software ins Spiel. Mittels Drohne werden die landwirtschaftlichen Nutzflächen aus der Luft erkundet und anschließend mit der eigens für die Verwaltung und Analyse von Meliorationsanlagen entwickelten Software ausgewertet. Die Ergebnisse liefern genaue Lagepläne der Anlagen und endlich die Möglichkeit ohne große Suche die Anlagen zu warten.
Wenn auch Du mit Förderung vom Studium zum eigenen Business möchtest, dann nimm bis zum 31. Juli 2013 an unserem Wettbewerb teil. Hier machen wir einen ersten Check für das Gründerstipendium!