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Von null auf hundert in zwei Jahren

Ihr Fir­menname ist Pro­gramm: 2018 ziehen onFire digital in die HTW-Grün­dungs­schmiede ein, nutzen Büros, Infra­struktur und erfahrene Berater, die sie durch den Grün­dungs­prozess ihres Startups begleiten. Sie bauen ein Team auf und ver­größern sich schnell. 2019 haben wir die drei Gründer schon einmal im Grün­der­por­trait vor­ge­stellt. Nun geht die Online Mar­keting Agentur für Such­ma­schi­nen­op­ti­mierung (SEO), Such­ma­schi­nen­werbung (SEA) und Social Media den nächsten großen Schritt und bezieht mit acht Mann die ersten eigenen Büro­räume am Wasa­platz. Für uns der Anlass noch einmal mit den Gründern Steve Lohse, Jens Piesker und Steve Stock­meier auf ihre Zeit an der Grün­dungs­schmiede zurück­zu­bliken. Wir sprechen über inter­es­sante Pro­jekte, Erkennt­nisse und Stol­per­steine bei der Unter­neh­mens­gründung und warum Beratung und ein gutes Netzwerk in der Anfangs­phase so wichtig sind.

Ihr arbeitet erfolg­reich im Bereich Online Mar­keting. Was genau macht ihr und an welchen Pro­jekten arbeitet ihr am liebsten?

onFire: Kurz gesagt, wir machen Unter­nehmen im Netz sichtbar und sorgen dafür, dass sie erfolg­reich auf­ge­stellt sind. Unser Fokus liegt dabei auf der Analyse, Opti­mierung und dem Moni­toring von Web­seiten und Social Media Pro­filen. Unsere Ziel­gruppen sind vor­wiegend Startups und junge Unter­nehmen. In Pro­jekten für diese Kunden stecken wir am liebsten, denn wir finden es extrem spannend, ihre Ent­wicklung zu begleiten und mit ihnen gemeinsam zu wachsen. Über das Netzwerk der Grün­dungs­schmiede haben wir Kon­takte zu unseren ersten Kunden wie grün­er­düngen, Sen­orics und die Zigar­ren­ma­nu­faktur geknüpft, die wir bis heute betreuen. Auch mit Startups wie Euventure, die derzeit in der Grün­dungs­schmiede sitzen, arbeiten wir erfolg­reich zusammen.

Aller Anfang ist schwer. Ihr sagt selbst, dass zu Beginn eurer Grün­derzeit nicht immer alles glatt lief. Was habt ihr gelernt und welche Fehler macht ihr mit Sicherheit nicht noch einmal?

onFire: Wir haben für die onFire digital UG den Han­dels­re­gis­ter­eintrag damals kurz vor Jah­resende voll­zogen und mussten für die letzten wenigen Tage des Jahres noch einen teuren Jah­res­ab­schluss erstellen. Der Zeit­punkt war einfach schlecht gewählt und hat uns unnötig viel Geld gekostet. Wir hätten uns hier sicher nochmal beraten lassen sollen.

Zu Beginn haben wir auch regel­mäßig den orga­ni­sa­to­ri­schen Aufwand unter­schätzt, den ein eigenes Unter­nehmen so mit sich bringt, zum Bei­spiel bei der Per­so­nal­planung für unsere Pro­jekte. Da kam es schon mal vor, dass wir nicht genug Arbeits­plätze und Rechner für unsere Mit­ar­beiter hatten. Ein Großteil der Arbeitszeit geht regel­mäßig auch für Dinge drauf, die eigentlich nichts mit der eigenen Kern­kom­petenz zu tun haben, wie Angebote schreiben, Pro­jekt­ma­nagement, interne Abstimmung. Das hatten wir am Anfang unterschätzt.

Collage Fotos von Gründern und Mitarbeiter/innen
In Aktion: Das Team von onFire (Fotos: onFire digital)

Sehnt ihr auch manchmal nach eurem alten Leben als Ange­stellte zurück?

onFire: Defi­nitiv nicht. Mit onFire konnten wir uns beruflich ver­wirk­lichen, können eigen­ver­ant­wortlich arbeiten und eigene Ideen ent­wi­ckeln und umsetzen. Auf die Erfah­rungen, die wir aus der guten Zusam­men­arbeit mit unseren Kunden ziehen, möchten wir nicht ver­zichten und wir sind stolz, dass wir aus eigener Kraft bereits schon so viel erreicht haben. Die Grün­dungs­schmiede hat uns auf unserem Weg sehr unterstützt.

Gab es Schei­dewege oder Wen­de­punkte auf eurem Weg?

onFire: Wir waren uns eigentlich immer sehr sicher, dass onFire der richtige Weg für uns ist. Deshalb gab es Wen­de­punkte als solche eigentlich nicht. Mulmig wurde uns dennoch hin und wieder, bei­spiels­weise als der Grün­dungs­zu­schuss der Arbeits­agentur auslief und wir uns das erste Mal eigenes Gehalt gezahlt haben. Ab da wussten wir: Jetzt sind wir kom­plett für uns selbst verantwortlich.

Mit unserem neuen Büro gehen wir jetzt auf volles Risiko und müssen uns mit stei­genden Fix­kosten aus­ein­an­der­setzen. Während die Tendenz durch Corona immer mehr zum Home­office geht, richten wir uns gerade kom­plett neu ein. Aber wir arbeiten hier mit Weit­sicht. Mit onfirepersonal.de wollen wir uns mit der Ver­mittlung von digi­talen Jobs ein zusätz­liches Standbein aufbauen.

Habt ihr noch einen Tipp für junge Gründer?

onFire: Bestimmte Auf­gaben sollte man grund­sätzlich out­sourcen und den Profis über­lassen. Wir würden jedem raten, bei­spiels­weise für die Buch­haltung und die Lohn­ab­rechnung ein gutes Steu­erbüro zu finden. Je mehr sich ein Dienst­leister in der eigenen Branche aus­kennt, desto besser. Wichtig ist auch, sich regel­mäßig mit Experten, gestan­denen Gründer:innen und Unternehmensberater:innen aus­zu­tau­schen. Die Berater:innen in der Grün­dungs­schmiede haben uns damals sehr geholfen und die Beratung ist kom­plett kos­tenfrei. Die Grün­dungs­schmiede bieten darüber hinaus auch Büro­räume, PCs und Internet, das Netzwerk von dresden|exists und sie helfen, Reich­weite zu gene­rieren, zum Bei­spiel über Ver­an­stal­tungen wie die KarriereStart.

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