Für deine Idee musst du richtig brennen. Da sind sich die beiden Speaker des Founders-Meetups am 26. Februar einig. Dabei lebt Christoph Blödner, Gründer von bricksy.com den Traum vieler Kinder und auch Erwachsener, inmitten von 9,5 Millionen Legosteinen. Er ist der weltweit größte Online-Anbieter der bunten Steinchen.
Und was macht ein Doktor der Physik? Klar, er verkauft T-Shirts für seine „Leidensgenossen“, so wie Steve Kupke von UNIPOLAR. Die beiden erzählten uns mit spannenden und teils witzigen Details, wie sie es ohne Investoren oder großzügige Gönner geschafft haben.
Die Idee, gebrauchte Legosteine zu verkaufen, kam Christoph Blödner von bricksy.com als er eines seiner eigenen Sets auf Ebay verscherbelte. Und siehe da, nicht nur Kinder lieben die bunten Steinchen, auch Väter und hartnäckige Fans sind immer auf der Suche nach dem passenden Bauteil. Was früher die Modelleisenbahn war, ist heute die Legosammlung – dies erkannte Christoph schon während seines Studiums. Aus der Nebenberuflichkeit, in die er bereits 2006 startete, ist heute ein florierendes Online-Plattform-Geschäft mit weltweiten Abnehmern geworden. Dabei werden nicht nur gebrauchte Legosteine weiterverkauft, auch Neuware verlässt mittlerweile das Lager von bricksy, welches auch Location des Founders-Meetups war. Sichtlich beeindruckt wanderten die zahlreichen Gründungsinteressierten durch das 600 qm große Lager mit gestapelten, fein sortierten Kästchen voller bunter Kindheitserinnerungen.
Doch wie schafft man das? Christoph hat es fast ohne Hilfe gemeistert – seine eigene Arbeitsleistung legte die Grundlage. Doch natürlich hatte er auch eine ganze Menge Glück, denn der Markt ist da. Über abfällige Bemerkungen wie „musst du deine verlorene Kindheit aufarbeiten?“ lacht der Gründer, denn er tut, was er liebt, ist sein eigener Chef und beschäftigt außerdem noch 15 Mitarbeiter. Selbst Behindertenwerkstätte helfen mit beim Sortieren der kleinen Steinchen. Christoph’s Tipp: „Fang schon während des Studiums mit der Gründung an, denn da hast du Zeit und Nerven.“
Steve Kupke von UNIPOLAR entdeckte während seines Physik-Studiums, dass es einfach keine trendigen T-Shirts für sich und seine Kommilitonen gab. Das sollte sich ändern, denn nach seiner Promotion im März 2015 stellte sich der Physiker die Frage: Angestellter in der Forschung oder habe ich den Mut und versuche es? Er tat es und zwar ziemlich gut. Aus einem Popup-Store, der eigentlich so schnell verschwinden wie aufpoppen sollte, sind zwei beliebte Läden in Dresden sowie ein Onlineshop geworden. Steves Erfolgsrezept: qualitativ hochwertige Kleidung, die fair produziert wird und auf den zweiten Blick durch wissenschaftliche Insider eine Geschichte erzählt. Das begeistert besonders die Neustadt, wo sich auf der Rothenburger Straße gleich neben der bekannten Badewanne sein bereits zweiter Laden befindet. Den helfenden Push für die Kasse und besonders die Bekanntheit gab die erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne. Was dem Gründer nach fast drei Jahren besonders auffällt: Es fällt gar nicht so leicht, sein Baby aus der Hand zu geben. Mittlerweile gönnt sich Steve aber auch mal eine Woche Pause und beschäftigt Angestellte, die ihm etwas Arbeit abnehmen. Sein nächstes Ziel: den Onlineshop weiter anzukurbeln und irgendwann Läden in Leipzig oder Berlin öffnen. Bis dahin legt er uns ans Herz: „Macht, was ihr liebt – es muss auch nicht unbedingt zum Studium passen.“
Einen dritten Speaker hatten wir dieses Mal nicht im Lineup. Wir wollten sehen, wie kreativ die rund 50 Zuhörer sind und ließen Euch basteln. Und zwar Eure eigenen Geschäftsideen. Das kam gut an und die Ergebnisse ließen erahnen, dass doch einige Lego-Fans anwesend waren. Gar nicht mal schlecht.
Das war unser Founders-Meetup. Wir bedanken uns für die beeindruckende Location bei bricksy.com und die leckere, regionale Versorgung mit freundlicher Unterstützung von Vier Vogel Pils und dem Stullenbüro.
Das nächste Founders-Meetup steht in den Startlöchern und wir freuen uns auf Euch am 23. April. Stay tuned!