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Mit Kreativität leichter durch den Alltag – 1. Business Idea Slam in Dresden

Kaum ein Platz war im Hörsaal frei.  (Foto: dresden|exists)
Kaum ein Platz war im Hörsaal frei.
(Foto: dresden|exists)

Gemurmel, Gelächter und dann ein tosender Applaus. Schon im Foyer des HTW-Hauptgebäudes war klar, hier findet heute keine normale Vorlesung statt. Wo sonst Köpfe rauchen, Theorien gepaukt werden und meist nur der Professor durch die nächsten anderthalb Stunden führt, standen am letzten Donnerstag Spaß und Kreativität im Vordergrund. Denn die HTW Gründungsschmiede veranstaltete ihren ersten Business Idea Slam.

Geschäftsideen im Slam-Format

Obwohl der Slam schon weitläufig als Comedy, Science oder Poetry Slam bekannt ist, gehört der Business Idea Slam der HTW Gründungsschmiede zu den ersten in Deutschland. Die Aufgabe war es in maximal 7 Minuten eine eigene mögliche Geschäftsidee in einer interessanten und witzigen Art und Weise zu präsentieren. Geslamt werden durfte alles, was den Alltag einfacher macht. Neben der Idee zählte natürlich auch die Wirtschaftlichkeit. Daher sollten die Slammer in ihrer Präsentation auch einen Preis für ihr Produkt festlegen und einen potenziellen Käufermarkt benennen. Nach Ablauf der Zeit ertönte ein Pfiff und der lauteste Applaus entschied über den Gewinner. Der konnte sich an diesem Abend über einen von der Autovermietung enterprise gesponserten Mietwagen für ein ganzes Wochenende freuen.

Im Vordergrund standen jedoch der Spaß und das Ziel die Studenten für unternehmerisches Denken und Handeln zu begeistern. Eine wichtige Aufgabe hatte der Abend allerdings noch: Alltagsprobleme lösen. Ob das Publikum alle an diesem Abend genannten Probleme tatsächlich hatte oder erst beim grübeln bekam, wird sich wohl nie ganz klären. Deutlich wurde allerdings, dass es scheinbar unendliche viele Probleme gibt, die nur darauf warten von kreativen Köpfen gelöst zu werden.

Vom Ideensalat zur Geschäftsidee

Eines der ersten Probleme schilderte Fritz Möbius. Der Wirtschaftsingenieur hat sich in seiner Familie scheinbar nicht durchsetzen können und muss seitdem immer den Müll runter bringen. Zu oft, wenn man ihn fragt. Um seltener zu gehen, will er einen Schrumpfeimer erfinden. Dieser soll den Plastikmüll verdichten. Somit passt mehr Müll in die Tonne und optimiert den Transportweg. So bekommen Männer weniger graue Haare und Frauen seltener Kopfschmerzen.

Auch in Professor Ingo Gestrings Vortrag ging es um Tüten. Jedoch nicht um Mülltüten, sondern um Gummibärchentüten. Denn die reißen nie so auf wie sie sollen. Seine Idee besteht aus einer Symbiose aus Messer, Clip und einem flexiblen Verschluss mit dem die Tüten geöffnet und auch wieder verschlossen werden können. Dann bleibt das Auto auch beim nächsten Familienausflug sauber.

Auch außergewöhnliche Ideen haben beim Business Idea Slam Gehör gefunden. So stellte Frank Thiel seine Business-Pappe vor. Aufwändig konstruiert aus einer Wellpappe. Diese kann die Kommunikation unterstützen, indem man sie wie ein mobiles Flip Chart verwendet. Die Business-Pappe ist nicht nur nachhaltig und umweltschonend, sondern auch vegetarisch und vegan.

 

Eine fast vollständig ausgereifte Idee stellte der zweite Professor des Abends, Ralph Sonntag, vor. Seine App „REST“ löst das Alltagsproblem eines jeden Studenten (und Professors): Vorlesungen um 7:30 Uhr. Um den Kampf Schlaf vs. Aufstehen möglichst gewaltfrei zu umgehen verbindet die App den Google Kalender des Professors mit dem Wecker der Studenten. Sollte die Vorlesung ausfallen, klingelt der Wecker automatisch später. So können Professoren und Studenten länger schlafen und ausgeruhter lernen.

Gewinner des Abends wurde jedoch mit 107,2 dB Rick Weiß. Das Alltagsproblem, das er beschrieb kennt jeder: Man nimmt sich etwas vor und setzt es am Ende nicht in die Tat um. Indien bereisen, Fallschirm springen oder ein Date mit Scarlett Johansson – jeder von uns hat so einen Traum.

Damit wir unsere Pläne in die Tat umsetzen benötigen wir einen festen Termin. Hierzu hat Rick den „Awesomelender“ entwickelt. Ziel des Kalenders: Träume verwirklichen, das Leben aufregender machen und dadurch „awesome“ werden. Und damit auch jeder mitbekommen wie großartig man ist, lässt sich die App natürlich auch mit Sozialen Netzwerken verbinden und die User miteinander kommunizieren.

v.l.n.r.: Roman Schwarz von der Gründungsschmiede, Gewinner Rick Weiß und Moderator Andreas Schanzenbach (Foto: dresden|exists)
v.l.: Roman Schwarz von der Gründungsschmiede, Gewinner Rick Weiß und Moderator Andreas Schanzenbach (Foto: dresden|exists)

Drei Stunden lang führten die Moderatoren Andreas Schanzenbach und Ronny Ullrich von der Kreativagentur Cromatics mit Witz und Charme durch den Abend. Neben den bereits genannten Slams traten noch fünf weitere Slammer an und präsentierten ihre Ideen – von der Krücke 2.0 über die App Arundo bis hin zu der Idee Smartphones mit Körperwärme zu laden. Außerdem gaben die Schmiedenteams Green City Solutions, Torux, Zigarren Manufaktur Dresden, whisp und fodjan einen Einblick ihre Gründungsvorhaben und beantworteten alle Fragen aus dem Publikum.

Nachdem die vom Jubeln strapazierten Stimmenbänder mit kühlen Getränken von der Bar wieder beruhigt wurden, lud die Gründungsschmiede noch zum Erfahrungs- und Ideenaustausch ein. Zum Schluss waren sich alle nicht nur über den Gewinner einig, sondern auch darüber, dass es definitiv nicht der letzte Business Idea Slam an der HTW Dresden bleiben soll.

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