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39. Grün­der­foyer – Thorsten Reh­lings Geheim­re­zepte für den Unternehmenserfolg

Wofür steht die Abkürzung „NEIN“? Warum sollte man nicht vor­schnell urteilen? Und was macht ein erfolg­reiches Team aus? Ant­worten auf diese Fragen, unter­haltsame Geschichten aus der frühen Zeit des Internets und seine Geheim­nisse für den Unter­neh­mens­erfolg teilte Thorsten Rehling (Mit­gründer von handy.de, blau Mobilfunk und Shortcut Ven­tures) zum 39. Gründerfoyer.

Dr. Frank Pan­kotsch, Geschäfts­führer von dresden|exists *
Thorsten Rehling, Mit­gründer von blau Mobilfunk *

Nach der Begrüßung durch Dr. Frank Pan­kotsch (Geschäfts­führer von dresden|exists) lie­ferten die Start-ups Lig­noTube, MONKEY WORKS und cura3D einen tollen Ein­stieg in den Abend. In nur zwei Minuten brachten sie im Ele­vator Pitch ihre Geschäfts­ideen auf den Punkt:

  • So erfuhr das Publikum von Curt Beck, dass Lig­no­TUBES – Ver­bund­rohre aus Echtholz ähnlich einer Küchen­rolle – nicht nur leicht und schön anzu­sehen, sondern auch öko­lo­gisch und stabil sind.
  • Henning Hager von MONKEY WORKS erklärte, wie Mehr­fach­aufwand bei Soft­ware­ent­wick­lungen ver­mieden werden kann.
  • Wie man 300 Exponate auf 2.500 Qua­drat­meter Aus­stel­lungs­fläche plat­ziert, ist die Frage, die das Team um Niels von Fes­tenberg beschäftigt. Mit cura3D, einer Software für Aus­stel­lungs­planung, will es dem heute noch üblichen Papp­modell Kon­kurrenz machen.
Curt Beck, LignoTUBE *
Henning Hager, MONKEY WORKS *
Niels von Fes­tenberg, cura3D *

Im Mit­tel­punkt des Abends stand jedoch Thorsten Rehling, der seine Erfah­rungen auf dem Weg zum Erfolg und auch ein paar Geheim­nisse mit uns teilte. Hier ein kleiner Einblick:

Das erste Business: Als Kind baute er mit seinem Opa einen Kanin­chen­stall. Daran hatte er nicht nur Spaß, sondern auch sein Unter­neh­mer­geist wurde geweckt. Mit wei­teren Ställen für die Nach­bar­schaft bes­serte er sein Taschengeld auf.

Die Pleite: 1995 musste der heute erfolg­reiche Unter­nehmer lernen, dass jede Idee den rich­tigen Zeit­punkt braucht. Für den Handel mit Inter­net­do­mains war er zu früh dran und schei­terte. Doch Fehler und Tief­schläge gehörten dazu, so Rehling, danach heiße es auf­stehen und weitermachen.

Kein vor­schnelles Urteil fällen:  Nach einem Seminar in Berkley lernte Thorsten Rehling, dass man manche Dinge einfach noch einmal über­denken und Fragen stellen sollte, bevor man urteilt. Was war pas­siert: 1998 stellten zwei Stu­denten aus Stanford ihr Konzept für eine neue Such­ma­schine vor. Alle Teil­nehmer waren sich einig – als Nr. 6 oder 7 am Markt hätte die Such­ma­schine gegenüber der Kon­kurrenz keine Chance. Wer die beiden Stu­denten waren, brauchen wir ver­mutlich nicht zu erklären.

 

Ein gespanntes Publikum und Stille im vollen Hörsaal. *

Erfolg durch Mut zur Anpassung: Mit dem Verkauf von Klin­gel­tönen statt den ursprünglich geplanten Mobil­te­le­fonen brachte handy.de im Jahr 2000 den erhofften Erfolg. Später ent­wi­ckelte sich handy.de zum größten Dienst­leister für Mobile Enter­tainment in Europa. Seine Erfahrung daraus: Wenn das Busi­ness­modell nicht passt, schnell reagieren und anpassen.

Die Geschichte um das „NEIN“: Dass man ein „Nein“ nicht immer als gesetzt nehmen sollte, zeigt der Start von blau.de. Nicht 25.000 Euro, sondern Hart­nä­ckigkeit über­zeugte den Besitzer der Domain „blau.de“ zu ver­kaufen. „NEIN“ sei schließlich lediglich eine Abkürzung für „noch ein Impuls nötig“, erklärte Rehling.

1. Team, 2. Team und 3. Team: Ent­scheidend für den Unter­neh­mens­erfolg sei jedoch das Team. Mit­ar­beiter müssten prag­ma­tisch, uneitel, schnell und orga­ni­siert sein – tolle Lebens­läufe seien bei blau.de gescheitet, erklärte Rehling. In den 14 Jahren der Zusam­men­arbeit mit Dirk Freise und Martin Oster­mayer habe er zudem gelernt, dass „Team“ nicht immer Konsens und gleiches Tempo bedeute. Vielmehr müsse jeder das tun, was er am besten kann und in seinem eigenen Tempo. Bei der Ent­scheidung für Start-ups, die Shortcut Ven­tures unter­stützt, gäbe es daher auch nur drei Kri­terien: 1.Team, 2. Team und 3. Team.

 

Nach dem Vortrag nahm sich Thorsten Rehling Zeit für Gespräche mit Stu­denten und Gründern. *

Auf der anschlie­ßenden Grün­dungs­messe nutzten viele Gäste die Mög­lichkeit für ein indi­vi­du­elles Gespräch mit dem Refe­renten und den Aus­tausch mit Gründern. Fragen rund um das Thema Unter­neh­mens­gründung und Selbst­stän­digkeit beant­wor­teten nicht nur die Berater von dresden|exists, sondern auch zahl­reiche Partner.

 

Get-Tog­ether im Foyer des Hörsaalzentrums. *

Wir bedanken uns herzlich bei Thorsten Rehling, allen Aus­stellern und natürlich auch bei unseren Helfern für den erfolg­reichen Abend. Ein besonder Dank gilt außerdem unseren Spon­soren: der Ost­säch­sische Spar­kasse Dresden, der Brauerei Rechenberg, der Bäckerei Möbius und Glasfoto.com.

Noch nicht genug gesehen? Mehr Impres­sionen gibt es in unserer Bil­der­ga­lerie.

Für alle Grün­dungs­in­ter­es­sierten, die das 39. Grün­der­foyer ver­passt haben: dresden|exists bietet rege­mäßig Ver­an­stal­tungen für Gründer und indi­vi­duelle, kos­ten­freie Beratung. Über unseren News­letter könnt Ihr alle Termine und span­nende News aus der Dresdner Grün­der­szene erfahren.

 

* Fotos: Robert Gebler

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