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MealGood: Genialer geht’s nicht!

Volle Ladenstraßen sind im Elbepark Dresden an sich nichts Ungewöhnliches. Doch schien der Besucherstrom am Samstag, den 15. Oktober größer als sonst. Zurecht. Denn die diesjährige Auflage der Erfinderserie „Genial Sächsisch“ der Sächsischen Zeitung feierte dort am Nachmittag ihr großes Finale. Zum dritten Mal sollte die beste sächsische Erfindung gekürt werden. Eine, die das Leben besser, schöner oder auch leichter macht – so das Motto.

Gute Aussichten für geniale Erfindungen

Zu den sieben innovativen Produkten, die für den Titel ‚Beliebteste Erfindung 2022‘ nominiert wurden, stammen allein vier aus dem Startup-Kosmos von dresden|exists:

Das Startup DermaPurge aus dem Leibniz IPF ging mit einem Reinigungsgel ins Rennen, das schädliche Stoffe aus dem Brandrauch effektiv von der Haut entfernt. Das Team norrdesk aus der Gründungsschmiede der HTW Dresden präsentierte ihr mobiles Kleinstbüro, das für mehr Abwechslung im Arbeitsalltag sorgen soll. Xoundio haben mit dem LED-gepowerten Drum Beam ein neuartiges Schlaginstrument entwickelt und MealGood gingen mit kompostierbaren Mehrwegverpackungen für die Gastronomie an den Start.

Ausführlich portraitiert wurden alle Innovationen bereits seit Mitte September in der Print- und Online-Ausgabe der Sächsischen Zeitung. Auch die Online-Abstimmung für den Publikumsliebling lief seitdem. Auf der Erfindershow hatten alle Teams dann die Gelegenheit, ihre Innovationen noch einmal persönlich vorzustellen und auf einen letzten Stimmenfang zu gehen. Sie pitchten ihre Produktideen energiegeladen vor Elbepark-Publikum und standen den Moderator:innen anschließend Rede und Antwort, ehe es gegen 17:00 Uhr dann hieß:

And the Winner is…

Mealgood! Die TU-Absolventin Laura-Marie Schulte und ihre Co-Gründerin Eva-Maria Kappelhoff holten sich mit 38 Prozent der abgegebenen Stimmen den Titel „Beliebteste Erfindung 2022“ und ein Medienpaket für Marketingmaßnahmen der Sächsischen Zeitung im Wert von 25.000 Euro. Zum ersten Mal gewinnt damit einen Frauenteam den Preis. Die Freude über den Gewinn stand den beiden Gewinnerinnen sichtlich ins Gesicht geschrieben.

Mealgood Teamfoto
Strahlende Gewinnerinnen: Laura (li.) und Eva mit ihren kompostierbaren Mehrwegverpackungen für die Gastronomie (Foto: dresden|exists)

Mit ihren kompostierbaren Mehrwegverpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen wollen sie der Gastronomiebranche zu mehr Nachhaltigkeit verhelfen. Die Schüsseln bestehen aus einer Kombination aus Holzspänen und Harz, können bis zu 200mal genutzt werden und zersetzen sich anschließend in kurzer Zeit auf dem Kompost.

Auf die Idee kamen die beiden Gründerinnen im Januar 2021, als sich wegen der Corona-Pandemie Einwegverpackungen von bestelltem Essen zu Hause und im Büro türmten. Da sie bei der Suche nach Alternativen wenig erfolgreich waren, gingen sie das Projekt einfach selbst an. Sie beschäftigten sich in ihrer Freizeit mit nachwachsenden Rohstoffen und Anforderung der Gastronomie. Themen, die für Wirtschaftspsychologin Laura und Eva, die Wirtschaftsrecht studiert hat, bis dahin nicht zum Alltag gehörten. Heute, etwas mehr als eineinhalb Jahre später, fertigt eine Firma aus Heidenau die Schalen und Deckel für die ersten drei großen Caterer.

Team Xoundio auf der Bühne
Kyrill und Florian (v.l.n.r.) stellen ihr Schlaginstrument auf der Bühne vor. (Foto: dresden|exists)

Platz zwei ging an ein weiteres Team aus Alumni und Mitarbeitern der TU Dresden: Florian Helling, Kyrill Leier und Sebastian Merchel von Xoundio für ihren Drum Beam.

Wir sagen Herzlichen Glückwunsch!

Und was haben sich die Teams für die Zukunft vorgenommen?

Eva und Laura von MealGood planen die Weiterentwicklung ihre Schüsseln hin zu zwei- und dreiteiligen Sets und wollen zudem spezielle GastroNorm (GN) Verpackungen entwerfen. Sie machen sich auf Investorensuche und wollen in Sachsen als DER Anbieter von Mehrwegverpackungen für die Gastro bekannt werden.

Xoundio bewerben sich derzeit um das EXIST Gründerstipendium des BMWK. Ihr nächstes Ziel: Vollzeit an ihrer Innovation arbeiten und den DrumBeam möglichst noch 2023 auf den Markt bringen.

Team norrdesk testen den workhut jetzt am Hotel Bei.Gretel in der schönen sächsischen Schweiz. Hotelgäste können sich in das mobile Büro einmieten und beim Arbeit den herrlichen Blick auf den herbstlichen Lilienstein genießen. 2023 soll dann vielleicht schon die erste Kleinserie produziert werden.

DermaPurge wollen ihre Zielgruppen weiter ausweiten. Neben der Feuerwehr sollen zukünftig auch Schornsteinfeger von ihrem Reinigungsgel profitieren können. Der Einsatz des Gels soll auch bei der Bundeswehr im Bereich chemischer Kampfstoffe und in der Forschung zur Entfernung von radioaktiven Partikeln auf der Haut getestet werden.

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