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New places. New ideas.

norrdesk entwickelt flexible Alternative zu Büro und Home Office

Julius Schellmann, Lasse Grimm und Ronny Krönert entwickeln an der der HTW-Gründungsschmiede ein neues Arbeitsplatzkonzept. Mit ihrem workhut soll remote work noch abwechslungsreicher werden und für mehr Kreativität und Produktivität im Arbeitsalltag sorgen. Im Interview erzählt Julius Schellmann (Co-Founder von norrdesk), wie alles begann, auf welche Meilensteine sie besonders stolz sind und von welcher Unterstützung sie im Gründungsprozess profitiert haben.

1. Worum geht es bei eurer Geschäftsidee?

Wir wollen mit unserem workhut ein neues Arbeitsplatzformat schaffen, das sich vom herkömmlichen Büro oder vom Home Office abhebt. Unser mobiles Büro kann ortsunabhängig aufgestellt und genutzt werden. Damit wollen wir nicht nur mehr Flexibilität, sondern auch mehr Abwechslung in den Arbeitsalltag bringen. Unsere Zielgruppe sind Unternehmen, die das workhut bei uns stundenweise anmieten und ihren Mitarbeitern als naturnahen Arbeitsplatz zur Verfügung stellen.

Auf dem MACHN Startup-Festival: norrdesk präsentiert seinen Prototypen der workhut (Foto: norrdesk)

2. Wie entstand die Idee zu den workhuts?

Die Idee entstand im ersten Corona-Lockdown im Frühjahr 2020. Im Home Office zu arbeiten, wenn gleichzeitig die ganze Familie zu Hause ist, war sehr schwierig. Oft hat ein Rückzugsort gefehlt, um in Ruhe zu telefonieren oder an Meetings teilzunehmen. Aus diesem Problem heraus ist die Idee für das workhut entstanden, mit dem man sich seinen kleinen Raum außerhalb der eigenen vier Wände schafft, um ungestört zu arbeiten. Heute, nach Corona, zeigt sich, dass Unternehmen nicht zum klassischen Büro zurückkehren. In der PwC-Studie ’Home bleibt Office‘ von 2021 sagen 96% der befragten Unternehmen, dass sie neue Arbeitsplatzkonzepte entwickeln oder bereits umsetzen. Hier sehen wir Potenzial für unsere Leistung.

3. Was waren die größten Herausforderungen auf dem Weg in die Selbstständigkeit und wie habt ihr sie bewältigt?

Der größte Pain Point bei uns im Team ist tatsächlich die Zeit, die uns zu Verfügung steht, um unsere Idee voranzutreiben. Lasse studiert Produktdesign an der HTW Dresden. Julius und Ronny sind Vollzeit berufstätig und haben bereits Familie.

Auch die Suche nach dem richtigen Dienstleister für den Bau unseres ersten Prototypen haben wir etwas unterschätzt. Es hat ein ganzes Weilchen gedauert, bis wir überhaupt wussten, nach welchem Gewerk wir suchen mussten. Nach mehreren Monaten hatten wir schließlich den passenden Partner gefunden.

4. Was macht euch besonders stolz und was waren bisher eure größten Erfolge?

Im Juli 2022 haben wir auf dem MACHN Startup-Festival in Leipzig den ersten Prototypen des workhut präsentiert. Es hat uns mächtig stolz gemacht, endlich ein handfestes Produkt zeigen zu können und damit die ersten Reaktionen des Publikums einzusammeln. Das Feedback der Nutzer und vor allem der Unternehmen hat uns unheimlich geholfen. Was brauchen sie? Was wollen sie? Wie machen wir sie glücklich? Darum dreht sich bei einer Produktinnovation letztendlich alles. Und wir haben auch gelernt, dass es noch Missverständnisse auszuräumen gibt und dass wir noch klarer kommunizieren müssen, was unser Produkt kann und was nicht.

workhut – arbeiten abseits von Büro und Homeoffice (Foto: norrdesk)

5. Welche Unterstützung hat euch in der Gründungsphase geholfen?

Die Beratungen mit den Startup Coaches in der Gründungsschmiede haben uns auf den Weg gebracht. Mit Heinrich Leuschner konnten wir viele Fragen rund um die richtige Gründungsform und Gründungsformalitäten wie Finanzamt und Co. klären und im Workshop mit Julia Lüpfert haben wir noch einmal unser Geschäftsmodell geschärft.
Mit dem Innostart-Bonus des Freistaats Sachsen haben wir eine hilfreiche Gründungsförderung bekommen und später auch die Innovationsprämie der Sächsischen Aufbaubank. Martin Wittmer, Professor für Fahrzeugkonstruktion und Nutzfahrzeugtechnik an der HTW Dresden, hat uns den Zugang zur Nutzfahrzeug-Branche geebnet.

die drei Erfinder der workhut
Die Gründer von norrdesk und Köpfe hinter workhut: Ronny Krönert, Julius Schellmann und Lasse Grimm. (Foto: norrdesk)

6. Welche Faktoren sind aus eurer Sicht für den Erfolg einer Existenzgründung wichtig?

Unser Motto ist und bleibt: einfach machen. Um schnell voranzukommen, halten wir bei norrdesk die Strukturen schlank. Trotz allen Tatendrangs muss man sich aber auch in Geduld üben können. Alles braucht seine Zeit und auch das mussten wir erst lernen.

7. Welche Erfahrungen und Tipps möchtet ihr anderen Gründern mit auf den Weg geben?

Die Zusammenarbeit im Team hat gezeigt, dass es vor allem Vertrauen und auch Verständnis füreinander braucht, um voranzukommen. 

norrdesk bei ‚Genial Sächsisch‘ – Jetzt abstimmen

Der workhut von norrdesk gehört in diesem Jahr zu den sieben Erfindungen aus Sachsen, welche die Sächsiche Zeitung in ihrer Erfinderserie ‚Genial Sächsisch‘ vorstellt. Noch bis zum 14. Oktober kann für den Publikumsliebling abgestimmt werden. Zum Voting geht’s hier.

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