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Start shape your future – Sei Macher statt Zuschauer

Nun ist das Gründerfoyer schon fast einen Monat her. Wir möchten es uns dennoch nicht nehmen lassen, unser bisheriges Jahreshighlight hier festzuhalten.

Großartige Startup-Pitches, eine inspirierende Keynote und ein lauer Sommerabend voller Gespräche – genau so hatten wir uns das Gründerfoyer #49 vorgestellt. Mehr als 300 Gründungsinteressierte, aktuelle und ehemalige Gründer:innen sowie zahlreiche Startup-Unterstützer:innen kamen am 13. Juli 2022 im Hörsaalzentrum der TU Dresden zusammen. Und der Abend zeigte: Dresden und seine Hochschulen und Forschungseinrichtungen haben eine lebendige Startup-Community.

Foto, Startup-Meile auf dem Gründerfoyer
Startup-Meile auf dem Gründerfoyer #49 – hier trafen sich Unterstützer:innen, Gründer:innen und Interessierte. (Foto: Robert Gebler)

Wir haben uns sehr gefreut, wieder einmal einen Alumnus der TU Dresden als Speaker auf die Bühne holen zu können. Christian von Olshausen, technologiebegeisterter Wirtschaftsingenieur und Mitgründer des Dresdner Startups Sunfire, gab nicht nur spannende Einblicke in seine Gründung, sondern auch allen Interessierten praktische Tipps mit auf den Weg. Inspirierend, mitreißend und beeindruckend – waren nur einige Rückmeldungen, die uns zur Keynote erreichten. Und das sehen wir genauso.

Über Teamplay und das richtige Spielfeld

Was hat Gründen eigentlich mit Fußball zu tun? Christian hat es in seiner Keynote zum Gründerfoyer #49 auf den Punkt gebracht: Egal ob als Mitarbeiter oder Gründerin – im Startup ist man nie Zuschauer und steht 90 Minuten auf dem Spielfeld. Das heißt voller Einsatz – egal welche Herausforderungen gerade anstehen. Und Herausforderungen hatte Sunfire so einige zu meistern: die Technologieentwicklung, die Organisationsentwicklung und das regulatorische Umfeld. Zeitweise hätten sie eine größere „Mannschaft“ in Brüssel und Berlin gehabt, als Power in der Produktentwicklung, fasste es Christian zusammen. Warum trotz aller Hindernisse die Gründung von Sunfire das größte Glück für ihn war (nach Familie und Freunden natürlich)? Christian hat für sich das richtige Spielfeld und das richtige Team gefunden.

Foto: Christian von Olshausen
Auf dem Gründerfoyer #49 erzählte Sunfire-Gründer Christian von Olshausen seine Startup_Story. (Foto: Robert Gebler)

Schon immer trieb Christian die Endlichkeit fossiler Energieträger um. Seit 2008 steht mit Sunfire das Thema Wasserstoff im Mittelpunkt. Zunächst beschäftigte sich das Startup mit der Herstellung von synthetischen Kraftstoffen, ehe es sich auf die Herstellung von Elektrolyseuren für grünen Wasserstoff spezialisierte. Grüner Wasserstoff, produziert aus erneuerbaren Energien, kann fossile Brennstoffe ersetzen und u.a. in der Industrie zu einer erheblichen Einsparung von CO2-Emissionen beitragen.

Lange wurde Sunfire mit seinen Ansätzen und Ideen nicht ernst genommen. Das Startup konnte technische Lösungen aufzeigen, es schien allerdings utopisch damit Geld verdienen zu können. Überlebt haben sie die ersten 10 Jahre auch aufgrund der medialen Aufmerksamkeit, die immer wieder Investoren angezogen hat. Geändert hat sich das erst mit den zahlreichen Krisen und Dürren der vergangenen Jahre, die zu einem Umdenken in Bezug auf fossile Energieträger geführt haben. Denn „Sunfire kann nur funktionieren, wenn Menschen bereit sind, auf kurzfristige Profite zu verzichten“, fasste Christian es zusammen. Der große Wendepunkt kam 2018. Nach einem ersten großen Investment in Höhe von 20 Millionen Euro ist das Unternehmen in kürzester Zeit von 80 auf 400 Mitarbeitende gewachsen. Und der Weg zeigt weiter nach oben.

Tipps für Gründer:innen von Christian von Olshausen

  1. Findet raus, was eure Urmotivation im Leben ist und wo diese herkommt. Wenn ihr diese Motivation kennt, sie zu eurer Idee passt, kann euch auf eurem Gründungsweg eigentlich nichts aufhalten.
  2. Trefft eure Entscheidungen selbst. Hinterfragt Ratschläge, auch wenn sie von scheinbar erfahrenen Personen kommen. Was nicht heißen soll, wegzuhören. Aber gebt niemals die Entscheidung an andere ab. Wenn ihr euch unsicher seid – fällt die Entscheidung später.
  3. Verfallt nicht der Verführung der Aufmerksamkeit: Gründer sind Sympathieträger und stehen schnell im Interesse der Medien. Allerdings sollten Medien immer nur ein Mittel zum Zweck sein; lasst euch nicht zum Spielball machen.
  4. Mitgründer müssen immer Teamplayer sein. Man muss auch kurz vor dem Tor den Ball noch an seine Partner abspielen können. In seinem Team, wüssten sie immer, wer in etwas gut ist und entsprechende Aufgaben übernimmt.

Von der Forschung auf den Markt – Startups im Pitch

Neben der Keynote hatten wir natürlich auch wieder junge Startups aus unserem Netzwerk im Programm. Wie sie die Zukunft mitgestalten wollen, präsentierten drei Gründer:innen im Pitch.

Clemens Haist von Flexora freute sich diesmal „auch mal auf der andren Seite zu stehen“. Vor vier Jahren saßen sie selbst noch mit ihrer Idee bei dresden|exists, heute stehen Sie dank EXIST Forschungstransfer-Förderung kurz vor der Gründung ihres Startups. Ihre Innovation: eine Sensor-Folie, die industrielle Anlagen in Echtzeit überwachen kann. Um ihre Vision zu erreichen, alle Großanlagen künftig zu digitalisieren, suchen sie aktuell aktiv Unternehmen aus der Industrie und dem Energiesektor für Pilotprojekte.

„Mit der Energiewende in den Blackout?“ – genau das, wollen die EnergieKoppler verhindern. Das Spin-off aus der TU Dresden schafft ‚virtuelle Kraftwerke’, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Erneuerbaren Energieanlagen können so als Verbund, den gleiche Output wie große Energieerzeuger erreichen. Ihre Motivation? „Wir wollte die Forschungsergebnisse nicht einfach in der Schublade verschwinden lassen“, erklärte Irina Weis, Mitgründerin der DieEnergieKoppler GmbH, im Anschluss an den Pitch.

Für Dermapurge „ging alles mit einem Arbeitsunfall los“, erzählte Mitgründer Felix Klee. Denn bei einem Unfall mit Nanopartikeln, stellten sie fest, dass ein keine Möglichkeit gab, diese von der Haut zu entfernen. Heute entwickelt das Startup aus dem Leibniz-Institut für Polymerforschung, Hautreiniger für Gefahrenstoffe. Nach ihrem ersten Produkt für Nanopartikel haben sie bereits zwei weitere Hautreinigungsmittel auf den Markt gebracht und entwickeln White-Label-Lösungen. Das klingt spannend? Dermapurge sucht aktuell Unterstützung im Bereich Sales und bietet auch Forschungspraktika an.

Auch wenn aus unserer Sicht alle Teams super gepitcht haben, hatte ein Startup bei der Publikumsabstimmung die Nase vorn. Wir gratulieren ganz herzlich Felix von DermaPurge, der mit seinem Pitch das Publikum überzeugt hat.

Foto, Ausszeichnung bester Pitch des Gründerfoyers #49
Überzeugte das Publikum mit seinem Pitch: Felix für Dermapurge (Foto: Robert Gebler)

Coming soon: Entrepreneuship-Stipendium für Studierende

Außer Konkurrenz pitchte ProGlove-Gründer Thomas Kirchner seine Idee. Er stellte ein neues Programm vor, für Studierende, die sich vorstellen können später einmal selbst zu gründen. Gemeinsam mit dresden|exists will der erfahrene Gründer ein Entrepreneurship-Stipendium für Dresden starten. Denn Unternehmertum beginnt: 1. Mit Persönlichkeit, 2. Leadership und 3. dann erst mit Unternehmertum. In drei Semestern sollen Studierende hier in Industrieprojekten mit Dresdner Unternehmen und namhaften Mentoren praktische Erfahrungen sammeln können. Klingt spannend? Dann meldet euch bei Sandra Hübener, sie wird euch auf dem Laufenden halten, wie es mit dem Programm weitergeht.

Abschließend bleibt uns nur zu sagen: Vielen Dank an alle die dabei waren. 1.000 Dank an Christian von Olshausen für die persönlichen Einlicke, unsere Pitch-Teams und alle Ausstellenden auf der Startup-Meile. Wir hoffen euch hat es genauso gut gefallen wie uns und freuen uns schon auf das nächste Mal.

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