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VIP+ Validierungspreis für watttron – BMBF zeichnet Transferprojekt der TU Dresden aus

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat am Dienstag, 22. März 2022, drei Projekte mit dem VIP+ Validierungspreis 2022 ausgezeichnet, da diese Forschungsergebnisse vorbildlich in innovative Anwendungen umgesetzt haben. Unter den Preisträgern war auch das Dresdner Projekt CeraHeat, welches später in die Ausgründung der inzwischen vielfach preisgekrönten watttron GmbH mündete.

Foto der Preisübergabe VIP+ an watttron
Ronald Claus von Nordheim (CPO von watttron / li.), und Dr. Klaudiusz Holeczek (Produktmanager cera2heat bei watttron / re.) haben den Preis in Berlin, von Staatssekretär Dr. Thomas Sattelberger (BMBF) entgegengenommen. (Foto: BMBF/ Rickel)

Mit VIP+ und EXIST Forschungstransfer zur Ausgründung

Wie lassen sich in der Verpackungsindustrie bei gleichbleibend hoher Qualität Kunststoffressourcen und Energie einsparen? Dieser Frage widmeten sich Wissenschaftler:innen des Fraunhofer-Anwendungszentrums für Verarbeitungsmaschinen und Verpackungstechnik (heute ein Institutsteil des Fraunhofer IVV) und der TU Dresden 2011-2014 im Projekt CeraHeat. Sie haben ein Verfahren entwickelt, mit dem durch schnelles und zielgenaues Erwärmen unterschiedlicher Materialzonen bei der Verarbeitung von Kunststofffolien mindestens 30 Prozent an Material und Energie eingespart werden kann. Das Prinzip der lokalen Erwärmung basiert dabei auf zahlreichen kleinen Heizpixeln.

Im Förderprogramm VIP+ des BMBF (Validierung des technologischen und gesellschaftlichen Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung) gelang es dem Team, die neue Technologie unter industrienahen Bedingungen einzusetzen. Mit Unterstützung der Berater:innen von dresden|exists konnte das Team im Anschluss 2015 eine EXIST-Forschungstransfer-Förderung des Bundeswirtschaftsministeriums in Höhe von 800.000 Euro für die TU Dresden einwerben.

Das Matrix Heizsystem Cera2Heat® von watttron ermöglicht es Kunstofffoberflächen zielgenau zu erwärmen. (Foto: watttron GmbH)

Die späteren Gründer Dr. Sascha Bach, Marcus Stein und Claus von Nordheim führten mit betriebswirtschaftlicher Unterstützung von Michaela Wachtel die Technologie zur Marktreife. Bereits 2016 erfolgte die Ausgründung der watttron GmbH. Das in Freital bei Dresden ansässige Technologie-Startup beschäftigt heute rund 70 Mitarbeiter:innen und wurde mit zahlreichen Innovations- und Nachhaltigkeitspreisen ausgezeichnet, u.a. mit dem IQ Innovationspreis, dem Deutschen Verpackungspreis in Gold und dem KU Innovationspreis für Klima und Umwelt.

„Ein ausgezeichnetes Beispiel für erfolgreichen Technologietransfer“

„Wir freuen uns außerordentlich, dass wir zu den drei Finalisten gehören,“ sagt Ronald Claus von Nordheim, CPO der watttron GmbH. Herzlichen Dank an alle Beteiligten! Der Preis ist für uns Ansporn und Motivation zugleich und zeigt, dass wir mit unserer innovativen Heiztechnologie den Nerv der Zeit treffen.“

„Die Ausgründung der watttron GmbH ist ein ausgezeichnetes Beispiel für erfolgreichen Technologietransfer,“ bestätigt Dr. Frank Pankotsch, Leiter des Transfer Office der TU Dresden und des Startup-Service dresden|exists. „Hier kamen erstklassige Forschung, ein engagierter Mentor, passende Förderung und ein tolles Gründungsteam nahezu perfekt zusammen. Das war der Grundstein für den heutigen Erfolg der watttron GmbH. Herzlichen Glückwunsch.“

Professor Jens Peter Majschak, Inhaber der Professur Verarbeitungsmaschinen/Verarbeitungstechnik an der TU Dresden sowie Institutsleiter des Fraunhofer IVV, unterstützte das Ausgründungvorhaben von Beginn an als Mentor: „Ingenieurwissenschaften haben den Auftrag Wirksamkeit zu erreichen – wirtschaftliche, soziale und ökologische. Im Sinne dieses klassischen Nachhaltigkeitsdreiklangs ist mit CeraHeat und der Unterstützung durch VIP+ und dresden|exist ein „guter Wurf“ gelungen. Qualifizierte Fachkräfte agieren in enger Vernetzung mit der Forschung am Standort auf dem globalen Technologiemarkt und erschließen ein offensichtlich großes wirtschaftliches Potenzial: Die Technologie ist im Zuge der Transformation zur kreislauffähigen Verpackung gefragter denn je, denn sie bietet weit mehr als die ursprünglich intendierten Vorteile.“

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