Veröffentlicht am

“Never fall in love with a pro­totype“ – EXIST Lounge extended mit ProGlove

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Unter diesem Motto könnten wir die EXIST Lounge extended vom 31. August bei Wan­delbots ein­ordnen. Nor­ma­ler­weise haben wir einen kleinen the­ma­ti­schen Input für unsere EXIST-Teams und treffen uns bei Brötchen und Kaffee in der Cafe­teria. An diesem letzten Tag im August war nun schon zum zweiten Mal in Folge alles anders. Thomas Kirchner stammt aus Gröditz bei Riesa, mag Quark­keulchen und Cola. Er trägt ein schwarzes T‑Shirt, graue Jeans und ein Basecap, lehnt locker im Tür­rahmen und geht durch seine Prä­sen­tation. So weit so normal. Doch Thomas ist auch: Co-Founder von Pro­Glove, einem Barcode-Reader fürs Hand­gelenk. Ein Scanner, der durch die Decke ging. 2015 grün­deten er und seine vier Mit­gründer in München das Startup Pro­Glove. Heute, nur sechs Jahre später, beschäftigt das Unter­nehmen mehr als 200 Mitarbeiter:innen und hat über 50 Mil­lionen Euro in vier Finan­zie­rungs­runden eingesammelt.

EXIST Lounge extended: Pro­glove-Gründer Thomas Kirchner erzählt unseren Gründer:innen seine Startup Story (Foto: dresden|exists)

Thomas erzählt davon, wie alles begann, wie sie jede Bühne genutzt haben, um zu pitchen und von seinem Lieb­lings­thema: Pro­to­typen. Never fall in love with a pro­totype! So sein Motto. Er zeigt uns jede Menge Pro­to­typen, spricht von funk­tio­nalen und Show-Pro­to­typen und stellt dabei nüchtern fest: „Löten hilft, aber Kle­beband tut es manchmal auch.“ Damit macht er den Grün­dungs­teams im Publikum Mut. Denn Hardware ist ein hartes, lang­wie­riges und noch dazu kos­ten­in­ten­sives Geschäft. Hardware frisst die Software zum Früh­stück. Davon kann er ein Lied singen. Wichtig sei es, das Produkt beim Kunden zu testen. Immer und immer wieder seien sie vor Ort gewesen. In der engen Zusam­men­arbeit mit den Kunden aus der Auto­mobil- und Logis­tik­branche ist es Pro­Glove gelungen, eine Palette an Pro­dukten rund um den Hand­ge­lenk­scanner zu ent­wi­ckeln und erfolg­reich zu ver­markten, so dass er sich nun als CEO aus dem Unter­nehmen zurück­zieht. Das Mehr an Zeit nutzt er, um die ihm nach­fol­genden Startup-Gründer:innen zu unter­stützen. Was sonst noch kommt?  … Mal sehen. Da ist er ganz offen.

Gern stellt sich Thomas den vielen Fragen unserer Teams und gibt offen und beherzt Ant­worten, teilt Insights und jede Menge Tipps – vom Pro­duk­ti­ons­aufbau, über Ver­trieb bis hin zum Gewinnen von Investoren.

Seine Tipps für Hardware-Startups:

  • Pro­to­typing ist total einfach. Die Funk­ti­ons­weise muss deutlich werden. Für die Prä­sen­tation hilft es, zwi­schen Design- und Funk­ti­ons­pro­to­typen zu unterscheiden.
  • Testen, testen, testen – nur beim Kunden lernt man den Ein­satz­kontext wirklich kennen.
  • Gute Fotos und Videos sind extrem wichtig. Denn damit kommt man in die Fach­presse oder kann das Produkt auf Messen gut präsentieren.
  • Findet die Person bei den Indus­trie­partnern, die die KPIs und das Budget ver­waltet. Diese kann man dann auch durchaus einfach bei Lin­kedIn anschreiben.
Starke Bilder helfen beim Mar­keting: Pro­glove-Gründer Thomas Kirchner (Foto: dresden|exists)

Das Wetter meint es mehr als gut mit uns und so können wir den Rest des Abends in inten­siven Gesprächen draußen auf der Ter­rasse ver­bringen. Als es dann dunkel wird und überall die Beleuchtung angeht, sehen wir, wie schön wir es hier bei Wan­delbots haben und sind unglaublich dankbar, dass wir uns hier und jetzt zu diesem wun­der­baren Aus­tausch treffen durften, während die Pan­demie (hof­fentlich nicht) Luft holt.

Ein rie­siges Dan­ke­schön geht an Thomas Kirchner von Pro­Glove für sein Angebot, seine Erfah­rungen mit unseren Gründer:innen zu teilen sowie Rüdiger Henke von Wan­delbots, dem wir das Ambiente, die tolle Location und eine immer feuchte Kehle zu ver­danken hatten. Das nächste Team steht in den Start­lö­chern und wir freuen uns schon sehr, euch bald wieder eine EXIST Lounge anbieten zu können.

↑ Nach oben