Unter dem Motto „Das Business von morgen: Nachhaltig und Vernetzt“ präsentierte die HTW Dresden am vergangenen Donnerstag zum sechsten Mal ihren legendären Business Idea Slam. Neu in diesem Jahr war nicht nur das digitale Format, sondern auch die geografische Verteilung der Gründer:innen, die sich auf dem bekannten Ideen-Wettbewerb präsentierten.
„Wir wollen zeigen, wie vielfältig Gründungsideen gerade bei Hochschulen für angewandte Wissenschaften sind“, so Professor Ralph Sonntag, Leiter der HTW-Gründungsschmiede, die das Event organisiert. „Digital bedeutet gerade hier, Gründungsideen einem viel größeren Publikum präsentieren zu können. Wir wollen für Gründung inspirieren und begeistern, denn Gründung bedeutet Wachstum von Innovationen.“
Daher waren diesmal sechs Gründungsteams aus den Hochschulen des HAWtech-Verbunds, dem auch die HTW Dresden angehört, eingeladen. Sie nutzten das virtuelle Event, um in witzig produzierten Video-Slams innovative Geschäftsideen aus den Bereichen Nachhaltigkeit/Umweltweltschutz und Digitale Vernetzung vorzustellen. Dabei bewiesen sie einmal mehr, dass ihre Ideen das Potential haben, unseren Alltag nachhaltig zu verändern.
Das Team KONSTRUKT – Interactive Spaces der HTW Berlin begeisterte mit seiner Game Engine-basierten Software, die analoge Räume durch digitale, interaktive Inhalte erweitert. Die Lösung bietet verschiedene Bauteile für die Content Kreation und Anwender brauchen für die Umsetzung keine nennenswerte Vorerfahrung im Programmieren. Ziel ist es unter anderem, Ausstellungsräume interaktiver und damit noch interessanter für die Besucher zu gestalten, so die Gründerin Anna Schiffels und Kollege Moritz Steinbeck.
Tobias Riemer und Nathan Wall vom Team HYDRIEB der Hochschule Darmstadt präsentierten einen selbstentwickelten Motor, der Strom und Wärme aus Wasserstoff erzeugt. Sie wollen damit den Bau günstiger Langzeitspeicher für die Energieversorgung ermöglichen und dafür sorgen, dass Deutschland auf seinem Weg in eine dekarbonisierte Zukunft auch langfristig nicht der Strom ausgeht.
Wie man mit einer neuen Einkaufs-App den lokalen Einzelhandel so stärkt, dass er gegen die hiesigen Online-Giganten standhält, demonstrierte Pascal Goschnick von der Hochschule Karlsruhe. Seine Einkaufsplattform Locly bewaffnet Einzelhändler mit den richtigen Tools, um Produkte digital zu präsentieren, Kundenbindung zu fördern und die Logistik effizienter zu gestalten.
In einer kurzen Pause war das Publikum eingeladen, eigene Ideen in puncto Umwelt-/Klimaschutz und Digitale Kommunikation zu entwickeln. Danach beförderte das Team der FH Aachen die Zuschauer in ungeahnte Höhen. Rico Konratt und die Mitgründer von Exowing haben sich zum Ziel gesetzt, den Traum vom Fliegen Wirklichkeit werden zu lassen und demonstrierten, wie ihr ultraleichter Pfeilflügel das Fliegen für Jedermann ermöglicht.
Für die Hochschule Esslingen ging das Team von CInIT Solutions ins Rennen. Gözde Ingenc und Emrehan Cagatay zeigten Mittelständler Markus wie er mit den Superpowers ihres Simulations- und Planungstools mehr Effizienz und Kostentransparenz für seine Produktionsabläufe schafft und damit langfristig den Spagat zwischen individuellen Kundenwünschen und Produktion meistert.
Den Schlusspunkt der zweistündigen Veranstaltung setzte das Team AidBoards mit Sven Grasselt-Gille, Priscilla Katzenmaier und Sabine Loch. AidBoards sitzen an der Gründungsschmiede der HTW Dresden und entwickeln und produzieren Feldbetten, Tische und Stühle aus stabiler Wellpappe. Ihr Einweg-Mobiliar aus nachwachsenden Rohstoffen ist leicht zu transportieren, aufzubauen und zu entsorgen und kommt im Katastrophenschutz und in der humanitären Hilfe zum Einsatz.
AidBoards überzeugten sowohl das Publikum als auch die Expertenjury – nicht nur mit ihrem Produkt, sondern auch mit der soliden Live-Präsentation von Sven Grasselt-Gille, die den Video Slam spontan ersetzen musste – und gingen als Sieger des Abends hervor.
Alle anderen Teams lieferten sich ein enges Kopf-an-Kopf Rennen. Das Gesamtergebnis aus Juryentscheidung und Publikumsabstimmung lieferte fünf zweite Plätze. Auf alle Teams wartet neben einem Pokal die Teilnahme an einem Online-Marketing und Social Media Webinar.
“Zukünftig werden wir den Business Idea Slam hybrid planen. Uns ist die Vernetzung, die Sichtbarkeit und Reichweite wichtig“, so Ralph Sonntag.