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2020: Mit Abstand, aber immer nah dran.

Traditionell nutzen wir das Jahresende, um zurückzuschauen. Was haben wir erreicht und welche Ideen konnten uns besonders begeistern. Der Blick auf 2020 wird dominiert von Covid-19 und den Herausforderungen, die daraus folgten. Anpassungsfähigkeit und die Beharrlichkeit trotz aller Rückschläge nach vorn zu schauen, gelten als wichtige Eigenschaften für erfolgreiche Gründer:innen. In diesem Jahr hat die Pandemie nicht nur sie, sondern uns alle gefordert, neu zu denken und neue Wege zu gehen. Aus Vielem konnten wir ein positives Fazit ziehen. Einige unserer Höhepunkte und Aha-Erlebnisse (oft auch AHA) dieses Jahres möchten wir mit euch teilen.

Darüber hinaus möchten wir Danke sagen. Danke für viele inspirierende und motivierende Momente und – was in solchen Zeiten besonders wichtig ist – eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Wir wünschen euch allen ruhige Weihnachtstage und einen gesunden Start neues Jahr. Wir freuen uns auf euch und eure Ideen.

Euer dresden|exists-Team

Wir sind stark im Verbund.

Bereits im Dezember 2019 freuten wir uns über die Förderzusage im Wettbewerb EXIST-Potenziale. Mitte des Jahres konnte es losgehen. Inzwischen ist das Team in der HTW Gründungsschmiede gewachsen  und wir durften im Herbst mit der Fachhochschule Dresden und der Hochschule für Bildende Künste Dresden nun auch offiziell zwei neue Partnereinrichtungen in unserem Verbund begrüßen. Herzlich Willkommen! Pünktlich ging auch unsere neue Website online. Wir freuen uns sehr darüber, nun auch im mobilen Zeitalter angekommen zu sein und eine Plattform für alle Partner zu bieten.

Digital – von jetzt auf gleich…

Die Pandemie traf uns – wie so viele – unvorbereitet. Schnell war klar, Gründerfoyer, Meetups und Workshops würden nicht wie bisher stattfinden können. Beratungen wechselten fast unbemerkt ins Virtuelle. Das Bootcamp, LifeTechLab, Startup Basics und unsere Vorlesungen folgten. Ein Sprung ins kalte Wasser. Doch der hat sich gelohnt. Nicht nur das Feedback der Teilnehmenden war sehr positiv. Nach mehr als 200 Stunden virtueller Workshops fachsimpeln die Kolleginnen und Kollegen darüber, welche Tools und Plattformen sich am besten eignen und welche man doch unbedingt ausprobieren sollte.

Zur EXIST-Lounge remote im Juli, warteten alle bereits sehnsüchtig auf den Austausch – nur für den obligatorischen Kaffee mit Brötchen musste jeder selbst sorgen. Auch das Meetup im September zum Thema Investment bot den mehr als 30 Teilnehmenden spannende Einblicke.

EXIST-Lounge remote

Aber nicht nur etablierte Formate waren online gut besucht: Die an der HTW Dresden neu gestartete Reihe „Kaffee, Kicker und Kontakte – die Startup Kaffeepause“ lockte im Dezember 20+ Interessierte. An alle HTW-Studierenden, die gern in die Startup-Szene reinschnuppern wollen, schaut doch mal vorbei. Hier gibt es auch 2021 tolle Möglichkeiten Startups kennenzulernen. An der HfBK Dresden startete eine Gründersprechstunde, die nun regelmäßig Inputs zu verschiedenen Gründungsthemen gibt.

Präsenz wird zum Besonderen.

Ganz besonders in Erinnerung geblieben sind uns die Momente, in denen wir unsere Teams so ganz in echt treffen konnten – vor allen Kontaktbeschränkungen oder auch später im Freien und mit Abstand.  

Der Demoday von Verso: Am 6. März trafen wir uns auf der Albrechtsburg Meißen, wo unsere Berater:innen gemeinsam mit Usern und Pilotkunden den neuen Prototyp von Verso testen konnten. Die Ausgründung aus der TU Dresden entwickelt ein Instrument zur Produktion von Texten, Videos und Audiodateien in Verständlicher Sprache. Das Ergebnis ist dann beispielsweise der Audioguide für die Albrechtsburg Meißen. Diesen gibt es auch auf einer mobilen Website, so dass ihr den Highlights der Burg einen virtuellen Besuch abstatten könnt. 

Auch die Beginnerinnen, unserer Runde aus Gründerinnen, konnten wir zweimal treffen. Im Februar teilte Michaela Wachtel, COO von watttron, ganz persönliche Perspektiven. Sie stellte sich die Frage, wo sie selbst eigentlich bleibt, zwischen den Anforderungen eines Startups und dem Alltag einer Familie mit drei Kindern. Beim zweiten Treffen im September wurde es bunt. Auf Abstand und mit Maske (die hier sowieso angebracht ist) machten wir uns daran, die Ideen und Gedanken zum Thema Gründung der Beginnerinnen im Graffiti festzuhalten. Danke für den tollen Abend Mädels!

Ein verlässliches Netzwerk zeigt sich in der Krise.

Mit dem Lockdown folgten Hilfsprogramme für Unternehmen – doch die meisten waren für junge Startups unerreichbar. Die Telefone glühten und wir versuchten unseren Gründer:innen und Alumni jederzeit mit Rat zu Seite zu stehen. Hier merkten wir, wie wichtig ein verlässliches Netzwerk ist. Ein wichtiger Partner war hier die IHK Dresden mit ihrer Fördermittel-Expertin Ute Zesewitz. Gemeinsam hinterfragten wir die Richtlinien und das Ergebnis, insbesondere für Startups und junge Unternehmen: mehrere der zunächst abgelehnten Anträge wurden später bewilligt. Einen Blick hinter die Kulissen dieses Krimis hat unsere Kollegin Sandra im Juli gegeben.

Die richtige Förderung hilft beim Durchstarten.

Finanzierung – ein Thema, das alle Gründer:innen bewegt. Förderungen konnten auch dieses Jahr unseren Teams bei der Gründungsvorbereitung helfen: 2020 sind u.a. fünf neue EXIST-Gründerstipendien und Forschungstransfers gestartet. Darüber hinaus startete „ICare4U“ mit GO-Bio initial in eine einjährige Sondierungsphase. Das Team entwickelt digitale Medizinprodukte zur Prävention, Selbsthilfe und Behandlung psychischer Probleme. Auch im Ideenwettbewerb „Neue Produkte für die Bioökonomie“ sind mit The Char Story (Pflanzenkohle) und EvoHive (nachhaltige Bienenbeuten) zwei Projekte in die Sondierungsphase gestartet. Das HTW-Projekt Kunst21 konnte sich im 4. Call über einen InnoStartBonus freuen und will nun das Crowd-Investment auch im Kunsthandel etablieren.

Ihr möchtet auch euer Gründungsprojekt voranbringen? Dann nicht lange nachdenken, sondern gleich im Januar einen Beratungstermin  ausmachen!

Preise und Erfahrung gewinnt man auch ohne Party.

Auch wenn rauschende Preisverleihungen 2020 ausfielen, gab es zahlreiche Preise zu feiern. Hier nur einige Beispiele:

  • Beim Sächsischen Gründerpreis schafften es mit Morpheus Space (1.Preis) und Peerox (3. Preis) gleich zwei Dresdner Teams auf das Treppchen.
  • Der IQ Innovationspreis Mitteldeutschland im Cluster Energie/Umwelt/Solarwirtschaft ging an Kronos, ein EXIST-Forschungstransfer-Projekt aus der Professur für Agrarsystemtechnik der TU Dresden. Als weiteres TU-Projekt konnte sich ROBIN über den zweiten Platz im Cluster Automotive freuen.
  • Der Preis „Bester Newcomer“ bei den German Startup Awards ging an Christian Piechnick, Mitgründer von Wandelbots.
  • Im Wettbewerb Science4Life 2020 setzten sich Zellekt und Senodis in der Konzeptphase als Gewinner durch. In der Ideenphase der Runde 2021 überzeugte RecTec beim Venture Cup und DieEnergiekoppler beim Energy Cup.
  • KONEKT wird als zweitbestes Startup auf der Leitmesse Embedded World ausgezeichnet.
  • Beim HHL Investors Day holte Meshmerize den „Best of Mitteldeutschland Award“.

Manchmal braucht es einen langen Atem.

Von vielen Seiten hörte man, dass die Investoren zurückhaltend geworden seien in der Pandemie. Was tun Startups, die trotzdem weiterwachsen müssen? Einige konnten ihre Investoren trotz Krise überzeugen, andere brauchten einen längeren Atem – am Ende oft mit positiven Ergebnis, wie die Liste zeigt:

  • April: Watttron GmbH | 3,4 Millionen Euro
  • Juni: Wandelbots GmbH | 26 Millionen Euro
  • August: Semodia GmbH | 7-stellige Summe
  • August: Morpheus Space GmbH | Summe nicht bekannt
  • Oktober: Ferroelectric Memory GmbH | 20 Millionen Euro
  • November: herone GmbH | Summe nicht bekannt
  • Dezember: EntwicklerHeld GmbH | hohe 6-stellig Summe
  • Dezember: Tech & Life Solutions GmbH (In Harmony) | Summe nicht bekannt
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