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Eine hel­den­hafte Coding-Plattform und das Geheimnis des Erfolgs – das war unser RoboLAB-Meetup

ein Rück­blick von Hanna Schiffer

Meetup: EntwicklerHeld im RoboLAB (Foto: dresden|exists)
Ent­wick­lerHeld im RoboLAB (Foto: dresden|exists)

Das erste Meetup des Jahres fand am 25.03.2019 fernab der Dresdner Innen­stadt im Gewer­be­gebiet Coschütz/Gittersee statt, genauer gesagt im RoboLAB, der brand­neuen IT-Grün­der­schmiede der Robotron Datenbank-Software GmbH. Da das Jahr 2019 ein großes Jahr für dresden|exists ist (wir feiern unseren 20. Geburtstag!), wurde auch das Konzept für die Gründer-Meetups in diesem Jahr ein wenig ver­ändert. Im Vor­der­grund stehen Startups und Unter­nehmen, die in den letzten 20 Jahren von dresden|exists betreut wurden. Den Auftakt machte das junge IT-Startup Ent­wick­lerHeld, dass uns nicht nur ihre neuen Räum­lich­keiten zeigte, sondern auch Ein­blicke in ihre span­nende Grün­dungs­ge­schichte gab. Im Anschluss daran erhielten drei junge Grün­der­teams die Gele­genheit ihre Ideen zu pitchen.

Zu Gast bei Robotron und den EntwicklerHelden

Der Abend begann in lockerer Atmo­sphäre mit offenen Türen und einer kleinen Tour durch die Büros von Ent­wick­lerHeld. Sie sind die ersten Bewohner des RoboLAB, das sich in den kom­menden Wochen und Monaten mit fri­schen Ideen und krea­tiven, jungen Startups füllen soll. Ulf Hei­nemann, Geschäfts­führer von Robotron, eröffnete den Abend und sprach über die Phi­lo­sophie hinter dem RoboLAB. „Um erfolg­reich zu sein, reicht es nicht aus, fleißig und klug zu sein. Denn das sind wir alle. Um erfolg­reich zu sein, braucht man Ideen.“ Gute Ideen müssten die Teams mit­bringen, denn die könne weder Robotron noch der Frei­staat Sachsen schaffen. „Was Robotron kann, ist die Infra­struktur zur Ent­wicklung der Ideen anbieten“, so Hei­nemann weiter. Robotron stellt den Neu­lingen der Branche nicht nur Büro­räume zu sehr fairen Bedin­gungen zur Ver­fügung. Es ist die Part­ner­schaft, von der beide Par­teien hof­fentlich lang­fristig pro­fi­tieren können. Damit sorgt das Unter­nehmen gleich­zeitig dafür, die neu­esten Ent­wick­lungen der Branche nicht zu verpassen.

Meetup Eröffnung
Ulf Hei­nemann, Geschäfts­führer von Robotron, eröffnet das Meetup. (Foto: dresden|exists)

Das Startup Ent­wick­lerHeld bietet eine Coding-Plattform an, die junge Pro­gram­mierer mit poten­ti­ellen Arbeit­gebern zusammen bringt. Bereits als Stu­denten begannen die Ent­wick­ler­Helden ganz klas­sisch mit der Bear­beitung von Soft­ware­auf­trägen grö­ßerer IT-Firmen. Dabei erkannten sie die Her­aus­for­de­rungen des Pro­jekt­ge­schäfts und die Pro­bleme der Unter­nehmen: Gibt es viel zu tun fehlen Ent­wickler, doch diese schnell zu rekru­tieren ist fast unmöglich. Hier wollten sie nun die Rolle der Ver­mittler übernehmen.
Zunächst sollten über eine Plattform haupt­sächlich Pro­gram­mier­auf­träge von IT-Unter­nehmen an Stu­denten ver­mittelt werden. Infor­ma­tik­stu­denten können so neben dem Studium erste Pra­xis­er­fahrung durch die Bear­beitung realer Pro­gram­mier­auf­gaben sammeln. Und die Unter­nehmen hätten die Mög­lichkeit, ihre Auf­trags­spitzen besser abzu­decken. Diese Idee wurde fort­gehend wei­ter­ent­wi­ckelt, bis zu ihrem heu­tigen Format. Wie Ent­wick­lerHeld fest­stellen musste, liegt das Haupt­in­teresse der IT-Unter­nehmen aber nicht im Out­sourcing, sondern vor allem in der Akquise neuer Fach­kräfte, die in der IT-Branche alles andere als einfach ist. Hier sind es nicht die Absol­venten, die nach ihrem Studium um die Arbeits­plätze kämpfen. Es sind die Unter­nehmen, die sich um die begehrten Fach­kräfte bemühen.

Ilja Bauer, Co-Founder von EntwicklerHeld, spricht über ihre Plattform. (Foto: dresden|exists)
Ilja Bauer, Co-Founder von Ent­wick­lerHeld, spricht über ihre Plattform. (Foto: dresden|exists)

Über die Plattform von Ent­wick­lerHeld können IT-Unter­nehmen soge­nannte Chal­lenges anbieten, durch deren Lösung die User der Plattform Tokens sammeln können. Die Auf­gaben ähneln den realen Pro­blem­stel­lungen in der Praxis der Unter­nehmen und bieten den Usern die Mög­lichkeit, Erfah­rungen mit den wirklich gefragten Pro­gram­mier­sprachen zu sammeln. Ein wei­terer Anreiz: Die gesam­melten Tokens können die Nutzer in Gut­scheine umtau­schen. Shoppen, Videos streamen oder Essen liefern lassen – hier ist alles dabei, was das Ent­wick­lerherz begehrt. Und die Unter­nehmen haben die Mög­lichkeit, die „young poten­tials“ gezielt anhand ihrer Leis­tungen aus­findig zu machen.

Ent­wick­lerHeld unter­stützt mit seiner Plattform die IT-Branche nicht nur in Dresden. Und doch gebe es auch in Dresden viele Unter­nehmen, die junge Ent­wickler schlicht nicht kennen und als Arbeit­geber unter­schätzten, so Ilja Bauer, Mit­gründer von Ent­wick­lerHeld. Mit Ent­wick­lerHeld haben diese Unter­nehmen nun die Mög­lichkeit ihre Sicht­barkeit bei jungen Ent­wicklern zu erhöhen.

Ihr Erfolgs­ge­heimnis für die Ent­wick­lungs­phase der Plattform? „Fake it till you make it“, erklärt Ilja. Sie hätten nie alle Fea­tures, die sie poten­ti­ellen Kunden vor­ge­stellt haben, auch bereits ent­wi­ckelt. Aller­dings solle man wissen, wie lange man zum Ent­wi­ckeln braucht, wenn der Kunde am Ende kauft. Ihr Weg gibt ihnen Recht – obwohl sie eine Weile am rich­tigen Geschäfts­modell feilen mussten, konnten sie wich­tiges Kun­den­feedback sammeln und die wert­volle Ent­wick­lungszeit auf die rich­tigen Fea­tures verwenden.

Teil 2 – Pitch Wettbewerb

Was Ent­wick­lerHeld mit der Ent­wicklung der Geschäftsidee und seiner Unter­neh­mens­gründung bereits erfolg­reich hinter sich gebracht hat, haben viele Grün­der­teams noch vor sich. Drei junge Teams aus dem Umfeld von dresden|exists nutzten im zweiten Teil des Abends die Mög­lichkeit, ihre Ideen dem Publikum zu prä­sen­tieren und in einem Pitch Wett­bewerb gegen­ein­ander anzutreten.

Andre von SAM (Foto: dresden|exists)
Andre Schult von SAM (dresden|exists)

Den Anfang machte Andre Schult von SAM, einem Grün­dungsteam aus dem Fraun­hofer IVV. SAM ent­wi­ckelt ein selbst­ler­nendes Bediener-Assis­tenz­system für hoch­au­to­ma­ti­sierte Pro­duk­tions- und Ver­pa­ckungs­ma­schinen. Diese Maschinen arbeiten bei pro­du­zie­renden Unter­nehmen häufig mit bis zu 30% weniger Effi­zienz, als es ihr tech­ni­sches Potenzial zuließe. Durch Pro­duk­ti­ons­still­stand und ‑Aus­schuss ent­stehen so hohe finan­zielle Ver­luste für den Maschi­nen­be­treiber. So gebe es man­cherorts noch Bücher zur hand­schrift­lichen Doku­men­tation der Maschi­nen­fehler, erklärte Andre. Er habe sogar erlebt, dass Post-its an der Maschine klebten. Mit­hilfe ihrer lern­fä­higen Zustands­analyse wollen die Gründer von SAM den Betreibern eine Plattform bieten, die die Bediener bei der Stö­rungs­be­hebung an den Maschinen unter­stützen kann, in dem mög­liche Lösungen direkt vor­ge­schlagen werden. Bei der Ent­wicklung setzt das Team auf inter­dis­zi­plinäre Zusam­men­arbeit, bei der unter anderem auch Psy­cho­logen und Designer mit im Boot sind.

Better Basics Laborbedarf im Pitch (Foto: Frauke Posselt, dresden|exists)
Better Basics Labor­bedarf (Foto: dresden|exists)

Im Anschluss stellten Sebastian Stein und Mario Schneider von Better Basics Labor­bedarf ihr Smar­tRack vor: ein modu­lares Hal­te­rungs­system für Labor­zu­behör und Glas­geräte. Das Smar­tRack soll das Arbeiten in Laboren effi­zi­enter und sicherer machen, indem es nicht nur Ordnung schafft und bis zu 80% Platz sparen kann, sondern sich auf die jewei­ligen Bedürf­nisse der Anwender anpassen lässt. Dabei ist das Team besonders fle­xibel: denn ihre inno­va­tiven Hal­te­rungen pro­du­zieren sie mittels 3D-Druck. So können sie unkom­pli­ziert auch indi­vi­duelle Lösungen ent­wi­ckeln und umsetzen. Für die Zukunft ist ein modu­larer Bau­kasten mit diversen Pro­dukten geplant, die frei mit­ein­ander kom­bi­nierbar sein sollen. Das Team möchte sich als Labor­ge­rä­te­an­bieter eta­blieren, der mit inno­va­tiven Fer­ti­gungs­me­thoden arbeitet und eigen­ständig pro­du­ziert und vertreibt.

Das Team Link!t (Foto: dresden|exists)
Das Team Link!t (Foto: dresden|exists)

Der dritte Pitch kam von Link!t, einem jungen Stu­denten-Team aus dem Bereich Wirt­schafts­in­for­matik der HTW Dresden. Wer kennt das nicht: mehrere Per­sonen arbeiten an einem Projekt. Die Abstimmung erfolgt über Tool A, dann wird Tool B zum Links sammeln genutzt und Doku­mente liegen in der Cloud. Und wer hat eigentlich wann was in welchem Dokument geändert? Das Ziel von Link!t ist es, digi­tales Wissen über die ver­schie­densten digi­talen Res­sourcen hinweg zu ver­netzen und tool­un­ab­hängig auf einer Web­plattform zu ver­binden. Der Anspruch des Teams: Einfach und intuitiv soll ihre Lösung sein und das Arbeiten in Teams vereinfachen.

 

 

Bei der Wahl des Gewin­ner­teams waren die Gäste gefragt. Gewonnen hat mit dem lau­testen Applaus Better Basics Labor­bedarf. Das Team durfte sich über zwei Tickets für die hub.berlin freuen. Doch auch die anderen Team gingen nicht leer aus: Aus dem Publikum bekamen die zukünf­tigen Startups viele Anre­gungen und gutes Feedback mit auf den Weg.

Anschließend ging unser erstes Jubi­läums-Meetup mit Plaudern, Netz­werken und span­nendem Ideen­aus­tausch zu Ende. Nicht zuletzt ist es genau das, was wir brauchen und aktiv betreiben sollten, um unsere Ideen erfolg­reich umsetzen zu können.

Wir bedanken uns bei Robotron für die Gast­freund­schaft und freuen uns bereits auf das nächste Gründer-Meetup. Alle Infos dazu findet ihr dem­nächst auf Facebook und natürlich der Meetup-Plattform.

 

Fotos: dresden|exists

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