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Ein Blick in die Star­tup­Cubes: AESTHEL im Porträt

In den letzten Monaten war die Tür des Con­tainers mit der Nummer 6 oft geöffnet und viele neu­gierige Besucher haben ihren Blick ins Innere geworfen. Im Con­tainer arbeitet das Team von AESTHEL an der Ent­wicklung eines inno­va­tiven Antriebs für Roll­stühle. Daher beher­bergt der Con­tainer neben den TU-Stu­denten der Elek­tro­technik und des Maschi­nenbaus jede Menge Ent­wick­lungs­zu­behör. Alle Pläne landen direkt auf der Wand und sind durch den schmalen Con­tainer sehr gut vom Arbeits­platz sichtbar. Die fertig her­ge­stellten Bau­teile werden im Ein­gangs­be­reich, direkt gegenüber der kleinen Küche gelagert. Trotz Mini­ma­lismus bietet der Con­tainer aus­rei­chend Platz sowohl für das tech­nische als auch für das betriebs­wirt­schaft­liche Wachstum und ist somit die per­fekte Plattform zum Durchstarten.

Durch­starten, das war das Ziel von Alexey Ant­sipkin als er im Oktober 2017 eine Idee ent­wi­ckelte, um die Mobi­lität von Roll­stuhl­fahrern zu ver­bessern. Inspi­riert durch die All­tags­hürden eines guten Freundes, ent­wi­ckelte Alexey die Idee von uni­ver­sellen, leicht abnehm­baren Hin­ter­rädern für Roll­stühle. Der Clou: die Räder sind mit Sen­soren und einer selbst­aus­glei­chenden, moto­ri­schen Unter­stützung aus­ge­stattet, sodass der Roll­stuhl­fahrer in einer Art Balan­cier­modus Bar­rieren ohne Mus­kel­kraft über­winden kann. Mit dieser Technik, sollte Alexeys Freund Bord­stein­kanten und sogar Trep­pen­stufen ohne wei­teres meistern können – so sind es doch genau die Hin­der­nisse, deren Über­windung bisher ohne Hilfe unmöglich schienen.

Aesthel
Das Team von AESTHEL (v.l.n.r.): Alexey Ant­sipkin, Patrick Burk­hardt und Leon Eisenmann (Foto: Alexey Antsipkin)

Wie bei jeder Idee, so stand auch Alexey am Anfang vor der Frage der Finan­zierung. Pro­to­typen mussten gebaut, zahl­reiche elek­tro­nische Bau­teile aus­gelegt und gefertigt werden. Dafür waren spe­zielle Werk­zeuge, Software, ein Raum zum Arbeiten und ein paar hel­fende Hände not­wendig. Den Raum fand Alexey bei dresden|exists. Das not­wendige Kleingeld fand Alexey bei der Toyota Mobility Foun­dation, die es sich zu Aufgabe gemacht hat intel­li­gente Tech­no­logien zu unter­stützen, die zur Ver­bes­se­rungen der Mobi­lität und Unab­hän­gigkeit von Men­schen mit Läh­mungen der unteren Extre­mi­täten beitragen.

Alexey reichte seine Idee im Januar 2018 bei der Mobility Unli­mited Challenge ein und gewann im April 2018 einen Dis­covery Award in Höhe von 50.000 $ für die Umsetzung der Idee. Alexey gründete AESTHEL und gewinnt dank der Hilfe von dresden|exists schnell weitere Mit­streiter. Patrick Burk­hardt stu­diert wie Alexey Elek­tro­technik an der TU Dresden, Leon Eisenmann stu­diert Maschi­nenbau. Gemeinsam arbeiten sie an der Wei­ter­ent­wicklung der Idee.

Den ersten 3D-gedruckten Pro­to­typen im Maßstab 1:16 feilen sie in ite­ra­tiven Schleifen Stück für Stück in den Maßstab 1:1. Im Sep­tember 2018 steht ein funk­ti­ons­fä­higer Roll­stuhl mit intel­li­genter Antriebs­technik vor dem Star­tupCube. Diesen prä­sen­tierte das Team vor einer inter­na­tional besetzten Jury. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: AESTHEL wird zu einem der zehn besten Pro­jekte weltweit in der Toyota Mobility Unli­mited Challenge gekürt! Für einen Sprung auf das Sie­ger­treppchen hat es schluss­endlich leider nicht gereicht. Das Team ist sich aber in einem sicher: „die gemachten Erfah­rungen und die neuen Kon­takte sind Gold wert, mehr als das Lehrbuch hätte jemals ver­mitteln können.“

Wir werden das Vor­haben natürlich wei­terhin begleiten, sagen danke für die erleb­nis­reiche Zusam­men­arbeit und wün­schen bei den nächsten Schritten viel Erfolg!

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