Die Ferroelectric Memory GmbH (FMC) entwickelt und vermarktet eine extrem stromsparende nichtflüchtige Speichertechnologie für Microcontroller. Wie das Team nun bekanntgegeben hat, kann sich die Dresdner NaMLab-Ausgründung über eine Millionen-Finanzierung freuen. Der Venture-Capitalist eCapital und der High-Tech Gründerfonds investieren 4,6 Millionen Euro. Diese Mittel sollen das Startup auf Wachstumskurs bringen: Ein größeres Team soll die Weiterentwicklung der Technologie beschleunigen und schnell einen deutlichen Marktanteil gewinnen.
Getrieben vom globalen Trend zur Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung werden Milliarden von Geräten mit Mikrocontrollern ausgestattet. Die winzigen Ein-Chip-Computersysteme bilden das Herzstück der Innovation in Schlüsseltechnologien wie Internet of Things und Künstliche Intelligenz. Die Herausforderung bei den benötigten Mikrocontrollern ist dabei nicht nur, immer komplexere Daten auf immer kleineren Speichern zu sichern, sondern dass diese auch über lange Zeit verfügbar bleiben. Der aktuelle Industriestandard, die eFlash-Technologie, stößt hier an seine Grenzen.
Der Schlüssel zum neuen Standard in der Branche zu werden liegt darin, dass die FMC-Technologie die weitere Miniaturisierung von Mikrocontrollern ermöglicht. „Unsere nichtflüchtige Speichertechnologie adressiert die aktuellen und zukünftigen Anforderungen der Industrie mit 1.000-fach höherer Geschwindigkeit und 1.000-fach geringerem Stromverbrauch bei deutlicher Reduzierung der Herstellungskosten“, erklärt Dr. Stefan Müller, CEO von FMC.
eCAPITAL sehe bei FMC das Potenzial, den neuen Industriestandard zu setzen, so Managing Partner Willi Mannheims. „Das disruptive Potenzial der Technologie und die Kunden, die das Unternehmen bisher bereits gewonnen hat, sind wirklich beeindruckend.“ Dr. Paul-Josef Patt, CEO von eCapital, kommentiert die Entscheidung: „Mit FMC haben wir ein weiteres Technologie-Juwel in Dresden identifiziert, das ganze Branchen verändern und ein echter Gamechanger werden kann.“
Die Grundlagen der Technologie entwickelten Ingenieure gemeinsam mit Industriepartnern am NaMLab der TU Dresden. Bei der Ausgründung wurde das FMC-Team im Rahmen des Programms EXIST Forschungstransfer des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie unterstützt. 2016 folgte die Gründung der Ferroelectric Memory GmbH. Bereits im Oktober 2017 beteiligte sich der High-Tech Gründerfonds mit einer Seed-Finanzierung in Höhe von 600.000 Euro.