Veröffentlicht am

Grün­der­por­trait #66: Conimon – Ärzte für Maschinen

Conimon_Vorausschauend Instandhalten So mancher Arzt trifft schon mal einen Nerv bei uns – Knie oder Zahn, wenn es zu spät ist, tut’s in jedem Falle weh. Conimon sind die Ärzte für Maschinen und treffen mit ihrer vor­aus­schau­enden Software für Maschinen und deren Weh­wechen absolut den Nerv ihrer Kunden und den “Zahn” der heu­tigen Zeit.

Woher die Idee dazu kam, wie weit sie bereits gekommen sind und was die größten Erfolge und Her­aus­for­de­rungen auf dem bis­he­rigen Weg zum eigenen Startup waren, erzählen sie uns im Interview.

 

Worum geht es bei Eurer Geschäftsidee?

Heut­zutage mindern uner­wartete Still­stände und oft unnötig durch­ge­führte Vor­beu­ge­maß­nahmen die Ver­läss­lichkeit in der Pro­duktion von Indus­trie­be­trieben. Nur in wenigen Bereichen werden optimale War­tungs­zeit­punkte von Maschinen durch Dia­gnose-Fach­kräfte ermittelt. Denn die Experten ana­ly­sieren hän­disch eine Unmenge an Maschi­nen­daten, was zeit­auf­wendig und zu teuer für den flä­chen­de­ckenden Einsatz von Maschi­nen­über­wa­chung in allen Branchen ist.

Wir von der Conimon GmbH erstellen auto­ma­ti­sierte Maschi­nen­dia­gnosen. Dabei ermittelt unsere Software, ob Maschinen krank sind, welche Krank­heiten sie haben und  welche Rest­nut­zungszeit bleibt. Und sie emp­fiehlt pas­sende Instand­set­zungs­maß­nahmen. Als Markt­neuheit erstellen wir erstmals auto­ma­ti­sierte Tie­fen­dia­gnosen mit der Intuition und Prä­zision eines Dia­gnos­tikers samt 30-jäh­riger Berufserfahrung.

Mit unserem Kom­plett­paket aus Beratung, Mess­technik und Dia­gno­se­software gelingt es, Maschinen pro­du­zie­render Unter­nehmen zum wirt­schaftlich opti­malen Zeit­punkt instand zu setzen, die Anla­gen­ver­füg­barkeit zu steigern und nach­haltig bis zu 45% Instand­hal­tungs­kosten zu sparen.

 

Wie ent­stand die Idee und wann habt Ihr ent­schieden, sie auch umzusetzen?

Basis für unsere Geschäftsidee sind ver­schiedene am Lehr­stuhl für Tech­nische Infor­ma­ti­ons­systeme der Fakultät Infor­matik durch­ge­führte For­schungs­pro­jekte sowie die Dis­ser­tation unseres Ideen­gebers Dr. Jakob Krause. Beflügelt durch das Interesse aus der Wirt­schaft begann er mit einigen Kol­legen des Lehr­stuhls, die Idee in einem Pro­totyp umzu­setzen. Dieser wurde im Jahr 2015 erfolg­reich bei der Kro­nospan GmbH getestet. Dadurch moti­viert, warben wir im Frühjahr 2016 das EXIST-Grün­der­sti­pendium ein. Der Start dieses Sti­pen­diums könnte man als offi­zi­ellen Start­schuss der Unter­nehmung bezeichnen.

Die Ärzte für Maschinen und ihr Mentor: das Team von Conimon
Die Ärzte für Maschinen und ihr Mentor: das Team von Conimon

 

Was war die größte Her­aus­for­de­rungen auf dem Weg in die Selbst­stän­digkeit und wie habt Ihr sie bewältigt?

Viele Kunden ver­si­cherten uns zwar ihr prin­zi­pi­elles Interesse an unserem Produkt, doch zu einem Abschluss kam es nicht. Denn aus unserer Erfahrung brauchen Kunden mög­lichst klare und greifbare Angebote, damit sie kaufen. Daher bieten wir nun als Ein­stieg einen Quick-Check an, bei dem die tech­nische Mach­barkeit für die Maschi­nen­über­wa­chung des Maschi­nen­parks eines Kundes ermittelt wird. So können sie unsere Leistung testen und anschließend eine qua­li­fi­zierte Inves­ti­ti­ons­ent­scheidung treffen. Denn selten wissen unsere Kunden, welche Ein­spar­po­ten­ziale in ihrer Instand­haltung schlummern. Über gezielte Fragen unter­stützen wir inzwi­schen unsere Kunden beim For­mu­lieren ihrer indi­vi­du­ellen Anfor­de­rungen. Den Punkt sehe ich besonders wichtig für alle Gründer in bera­tungs­in­ten­siven Branchen, denn ohne Pro­blem­be­wusstsein kauft kein Kunde.

 

Zählen zu den innovativsten Köpfen Deutschlands
Zählen zu den inno­va­tivsten Köpfen Deutschlands

Was macht Euch besonders stolz bzw. was waren bisher Eure größten Erfolge?

Wir freuen uns sehr über den Ein­stieg des Mess­tech­nik­her­stellers IDS Innomic GmbH als Gesell­schafter und das damit ver­bundene früh­zeitige Ver­trauen in unsere Vision, das Team und die Tech­no­logie. Besonders dessen reich­hal­tiges Netzwerk zu Kunden ver­ein­facht uns den Markt­ein­stieg erheblich.

Die erfolg­reiche Gründung unserer GmbH innerhalb einer Rekordzeit von drei Wochen. Seitdem sind wir viel fokus­sierter auf den Verkauf unserer Leis­tungen. Und siehe da, die ersten zwei Beauf­tra­gungen stehen bereits in unserem Auftragsbuch.

Als eines der deutsch­landweit inno­va­tivsten Jung­un­ter­nehmen beim bun­des­weiten Grün­der­wett­bewerb „Digitale Inno­va­tionen“ auf der IFA 2017 in Berlin aus­ge­zeichnet worden zu sein, macht uns besonders stolz auf unsere bis­he­rigen Leis­tungen. Neben dem Preisgeld von 7.000€ freuen wir uns über ein mehr­tä­giges Coa­ching und den Zugang zum umfang­reichen Netzwerk des Bun­des­mi­nis­te­riums für Wirt­schaft und Energie.

 

Immer ganz nah dran am Kunden sein!
Immer ganz nah dran am Kunden sein!

Welche Unter­stützung hat Euch in der Grün­dungs­phase besonders geholfen?

Es ist spannend zu sehen, wie sich die Idee durch ver­schiedene Blick­winkel wei­ter­ent­wi­ckelt. Man merkt, was gut ankommt und was das Gegenüber grübeln lässt – das ist eine gute Probe für Kun­den­ge­spräche. Daher schätzen wir die kon­ti­nu­ier­liche Wei­ter­ent­wicklung unseres Grün­dungs­kon­zepts, vor allem innerhalb der viel­fäl­tigen Work­shops des Inku­ba­tions-Pro­gramms Del­taHochDrei1 von dresden|exists. Besonders der sehr prak­tische Aus­tausch mit den anderen EXIST-Grün­der­teams über Vor­gehen und Best-Prac­tices mit dem För­der­mit­tel­geber und der Hoch­schul-Ver­waltung zu den Mei­len­steinen und der Ver­wendung der Sach- und Coa­ching­mittel. Wei­terhin hilf­reich sind die gegen­sei­tigen Emp­feh­lungen der Teams und dresden|exists zu mög­lichen Kunden und Anwendungsgebieten.

Ansonsten schätzen wir Netzwerk-Ver­an­stal­tungen zur Prä­sen­tation der Idee und Gewinnung von Kunden, Partnern und Geld­gebern als wertvoll für Gründer ein.

 

Welche Erfahrungen/ Tipps möchtet Ihr anderen Gründern mit auf den Weg geben?

Glaubt an die Wert­hal­tigkeit eurer Leis­tungen. Gewinnt so zeitig wie möglich Kunden, die bereit sind, für eure Leis­tungen zu zahlen. Macht es den Kunden besonders leicht, etwas von euch zu kaufen. Ist eure Leistung eher komplex, dann erstellt kon­krete Ein­stiegs­an­gebote, die es den Kunden ermög­lichen eure Arbeits­weise kennenzulernen.

 

Maschine und Software machen die vorausschauende Instandhaltung möglich
Maschine und Software machen die vor­aus­schauende Instand­haltung möglich

Wo seht Ihr euer Unter­nehmen in 5 Jahren?

Mit unserer stetig prä­zi­sieren Software für auto­ma­ti­sierte Maschi­nen­dia­gnosen sparen wir bei unseren über 50 Kunden aus aller Welt jährlich über 100 Mio € an Instand­hal­tungs- und Still­stands­kosten ein. Unsere Kunden schätzen die per­sön­liche Betreuung und die indi­vi­duelle Anpass­barkeit unserer Software an ihre Bedürf­nisse, die wir mit Hilfe unserer über 30 Mit­ar­beiter gewährleisten.

Damit unsere Vision Wirk­lichkeit wird, suchen wir derzeit weitere Pilot­kunden, die Trans­parenz in ihre Instand­haltung bringen, infor­miertere Ent­schei­dungen treffen und lang­fristig ihre Pro­duktion sichern wollen. Weitere Infos zu unserem Leis­tungs­spektrum und unsere per­sön­lichen Kon­takt­daten finden sich unter www.conimon.de.


1 Aktuell läuft die Bewer­bungs­phase für das nächste Bootcamp von Del­taHochDrei. In einer Info­ver­an­staltung am 15.11.2017 wird das Pro­gramm im Detail vor­ge­stellt. Mehr Infos dazu findet ihr hier.

↑ Nach oben