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Mit Sti­pendium zum eigenen Startup: TU-Gründer starten mit Dia­gno­se­tools für den Old­timer und die Industrieanlage

Was haben zwei Grün­dungs­pro­jekte aus der Infor­matik und der Auto­mo­bil­technik der TU Dresden gemeinsam? Sie starten nicht nur zur gleichen Zeit in das Aben­teuer Unter­neh­mens­gründung, beide möchten mit ihren Sys­temen Schäden an Maschinen ver­hindern. Die Gründer von Classic OBD wollen, mit ihrem Tool die Repa­ratur von Old­timern ver­ein­fachen. Das Conimon-Team hin­gegen hilft Indus­trie­un­ter­nehmen, die Instand­hal­tungs­kosten für Maschinen zu redu­zieren. Zur Umsetzung erhalten beide Teams ab sofort ein EXIST-Grün­der­sti­pendium. Ein Jahr haben die Gründer nun Zeit, ihre Pro­dukte zur Markt­reife zu führen und die Gründung vor­zu­be­reiten. Die För­derung des Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­riums sichert den Lebens­un­terhalt für drei Gründer über ein Jahr und umfasst außerdem ein Budget für Sach­mittel und Coa­chings von bis zu 35.000 Euro.

Sen­soren für den Oldtimer
Im Gegensatz zu modernen Autos haben his­to­rische Fahr­zeuge kaum Sen­sorik und kei­nerlei OnBoard-Dia­gnose. Repa­ra­turen erweisen sich als schwierig und gelingen oft nur Experten. Fehlen bei­spiels­weise Dreh­zahl­messer und Öldruck­an­zeige, bean­spruchen Fahrer ihre Old­timer oft zu stark, so dass es zu schweren Motor­schäden kommen kann. Henry Kutz und Frank Hermsdorf, die als Inge­nieure für Fahr­zeug­technik in ihrer Freizeit selbst Old­timer restau­rieren, haben ein Dia­gno­se­system ent­wi­ckelt, das nach­träglich in Old­timer ein­gebaut werden kann. Über eine App können dann die Motor­daten in Echtzeit auf dem Smart­phone oder Tablet ange­zeigt und aus­ge­wertet werden. Gemeinsam mit Betriebswirt Patrick Hohnetz wollen sie ihren Pro­to­typen wei­ter­ent­wi­ckeln und auf den Markt bringen.

Industrie 4.0 – weniger Kosten durch vorraus­schauende Instandhaltung
Bisher werden Werk­zeuge in indus­tri­ellen Anlagen in festen Abständen gewechselt oder so lange genutzt, bis sie aus­fallen. Bei der vorraus­schau­enden Instand­haltung mit der Conimon-Software wird die Abnutzung dieser Werk­zeuge kon­ti­nu­ierlich über­wacht und die Rest­nut­zungs­dauer vor­her­gesagt. Ein Wechsel wird nur dann durch­ge­führt, wenn er wirklich nötig ist. So können Unter­nehmen War­tungs­kosten ver­ringern sowie Qua­li­täts­ein­bußen durch Abnutzung oder Aus­fälle durch still­ste­hende Maschinen wei­test­gehend vermeiden.

Die Grund­lagen und die Idee ein Unter­nehmen zu gründen ent­standen während der Pro­motion von Dr. Jakob Krause an der Pro­fessur für tech­nische Infor­ma­ti­ons­systeme an der TU Dresden. Schon früh­zeitig hat das Team den Kontakt zu poten­ti­ellen Kunden gesucht und kann so sein Ver­fahren bereits bei einem Pilot­kunden aus Sachsen im lau­fenden Betrieb testen. Mit Marcus Heide und Luise Fiedler

Men­toren – Bot­schafter für Unternehmensgründung
Begleitet werden die Gründer vom Grün­dungs­netzwerk dresden|exist und zwei Pro­fes­soren der TU Dresden. „Wir freuen uns sehr, dass mit Pro­fessor Kabitzsch und Pro­fessor Zellbeck zwei weitere Pro­fes­soren die Men­to­ren­rolle über­nehmen“, erklärt Dr. Frank Pan­kotsch, Geschäfts­führer von dresden|exists. „Sie fördern damit nicht nur aktiv die Gründung von zwei Start-ups, sondern sind zudem Bot­schafter für das Grün­dungs­thema an der Hochschule.“

Seit 2007 betreuten über 40 Pro­fes­soren mehr als 60 Grün­dungs­teams während des EXIST-Grün­der­sti­pen­diums und 15 Pro­jekte im Rahmen des Pro­gramms EXIST For­schungs­transfer. Durch diese Unter­stützung wurden mehr als 15 Mil­lionen Euro För­der­mittel für die Grün­dungs­vor­haben eingeworben.

Das EXIST-Grün­der­sti­pendium könnte auch das Richtige für Euer Projekt sein? Dann sprecht uns an und wir gestalten dann gemeinsam den besten Weg für Eure Gründung!

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