Auch 2016 erhalten zwei von dresden|exists unterstützte Gründungsprojekte der TU Dresden eine EXIST-Forschungstransfer Förderung. Die Teams „DeNovoMATRIX“ und „Enhanced Radio Resource Trading (ERRT)” setzten sich in der aktuellen Auswahlrunde unter bundesweit 54 Bewerbungen durch. Mit den rund 1,3 Millionen Euro Startfinanzierung werden sie in den kommenden zwei Jahren aus ihren Forschungsergebnissen marktreife Produkte entwickeln und den Unternehmensstart vorbereiten. Das EXIST-Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie fördert herausragende Gründungsvorhaben an Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
DeNovoMATRIX: der Schlüssel für erfolgreiche Zellkulturforschung
Medizinische Forschung an Zellen ist die Grundlage, um die Ursachen von Krankheiten zu identifizieren und neue Therapien zu entwickeln. So wie sich jeder Mensch in verschiedenen Umgebungen unterschiedlich wohl fühlt, so ist das auch bei Zellen der Fall: Eine Muskelzelle hat beispielsweise andere Anforderungen an ihre Umgebung als eine Stammzelle. Professor Yixin Zhang und Dr. Robert Wieduwild, Wissenschaftler am B CUBE – Center for Molecular Bioengineering der TU Dresden, haben ein sogenanntes Hydrogel entwickelt, das für jede Zelle die geeignete Umgebung schaffen kann. Anders als bei den bisher üblichen Plastikgefäßen für Zellversuche können sie damit künftig mechanische und biochemische Umgebungseigenschaften für unterschiedliche Zelltypen realitätsnah nachbilden. Ergebnisse aus dem Labor werden so besser auf den Menschen übertragbar.
Das Gründerteam aus Dr. Richard Wetzel, Dejan Husman, Dr. Alvin Thomas und Nadine Schmieder-Galfe will nun die Technologie auch anderen Forschern in Wissenschaft und Industrie zur Verfügung stellen.
ERRT: weniger Engpässe durch Handel mit Mobilfunkressourcen
Das Team „Enhanced Radio Resource Trading (ERRT)” um Professor Eduard Jorswieck widmet sich einem Engpass in Mobilfunknetzen: der Übertragungskapazität. Steigende Nutzerzahlen und zunehmende Datenanwendungen führen dazu, dass eine Basisstation eines Mobilfunkanbieters häufig nicht genügend sogenannte Frequenzbänder besitzt, um alle Verbindungen in hoher Qualität zu bedienen. Die Software von ERRT ermöglicht es der Basisstation, automatisiert Nutzeranfragen oder ganze Frequenzbändern mit Basisstationen anderer Anbieter zu tauschen oder zu kaufen. Das Team aus Dr. Janis Nötzel, Dr. Siddharth Naik und Miroslav Monok liefert damit nicht nur einen wichtigen Baustein für die neue Mobilfunkgeneration 5G, sondern macht erstmals auch einen übergreifenden Handel mit Mobilfunkressourcen und völlig neue Geschäftsmodelle für Investitionen in die Mobilfunkinfrastruktur möglich.
Beratung und Unterstützung bei der Antragstellung fanden die Wissenschaftler beim Gründungsnetzwerk dresden|exists. In dieser Jury-Runde kommen 2 der insgesamt 16 erfolgreichen Gründungsprojekte von der TU Dresden. „Das zeigt, welch tolles unternehmerisches Potenzial in der TU Dresden steckt“, freut sich Dr. Frank Pankotsch, Geschäftsführer von dresden|exists, über das Ergebnis. Seit 2008 hat dresden|exists bereits für 15 solcher Vorhaben eine Förderung eingeworben, aus denen bisher 11 Unternehmen entstanden sind.