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Grün­der­por­trait #38: Spie­gel­neu­ronen – Aka­demie für Positive Psychologie

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Wir denken selten an das, was wir haben. Aber oft an das, was uns fehlt. Warum ist das so? Kon­zen­trieren wir uns doch besser auf Dinge, die gut laufen – unsere Stärken und Kräfte. Die Spie­gel­neu­ronen, Ner­ven­zellen in unserem Gehirn, die Mit­gefühl und Empathie ermög­lichen, sind Namens­geber einer beson­deren Aka­demie. Diese widmet sich einer noch recht jungen Wis­sen­schaft, die erforscht, was das Leben lebenswert macht. Worum es dabei geht, ver­raten uns Saskia und Andrea in ihrer Gründergeschichte.

 

1. Was ist Inhalt Eurer Selbstständigkeit?

Saskia: Wir ver­mitteln Kennt­nisse aus der Posi­tiven Psy­cho­logie – wis­sen­schaftlich fun­diert, anschaulich und anwen­dungs­bereit. Je nach Kun­den­wunsch erstellen wir Kon­zep­tionen für Ver­an­stal­tungen oder Pro­jekte, halten Vor­träge und Work­shops oder sind für Ein­zel­coa­chings buchbar.
Andrea: Wir schauen dabei darauf, was das Leben gelingen lässt und ver­bessert. Im Fokus stehen hilf­reiche Cha­rak­terzüge, positive Lebens­be­din­gungen und Erfah­rungen. Die eigenen Stärken zu erkennen und sie zu nutzen, steigert die Moti­vation und das Wohl­be­finden – sowohl psy­chisch als auch körperlich.
Saskia: Wir möchten erreichen, dass sich Men­schen mit ihrem Glück beschäf­tigen. Wir finden mit ihnen heraus, was sie für sich tun können, um gesund zu bleiben. Und zwar in jedem Alter. Ich beschäftige mich haupt­sächlich mit Kindern und Jugend­lichen, Andrea ist für die „Großen“ und die Unter­nehmen zuständig. Gemeinsam haben wir die Spie­gel­neu­ro­nen­aka­demie als Dach­netzwerk gegründet. Wir sind die ersten beiden Mit­glieder und bieten über das Netzwerk frei­be­ruflich unsere Leis­tungen an.

 

2. Wie und wann kam die Idee dazu?

Saskia: Ich beschäftige mich schon sehr lange und intensiv mit den Themen „Positive Psy­cho­logie“ und „Glück“. In den letzten Jahren gab es in den Medien und der „Rat­ge­ber­li­te­ratur“ ja eine regel­rechte „Glücks­welle“. Doch nur wenige setzen sich wirklich wis­sen­schaftlich fun­diert und kri­tisch mit diesen Themen aus­ein­ander. Das wollte ich ändern.
Andrea: In meinem Beruf als Psy­cho­the­ra­peutin habe ich einige Pati­enten ken­nen­ge­lernt und sie von der Krankheit zur Bes­serung begleitet und unter­stützt. Ich konnte beob­achten, wie selbst ein­fache Ver­än­de­rungen im Lebensstil oder in der Denk­weise sehr positive Kon­se­quenzen nach sich zogen. Oft habe ich auch von der Seite der Pati­enten gehört, dass sie nicht krank geworden wären, wenn sie eher und besser auf sich geachtet hätten. Daher kam bei mir die Idee und der Wunsch, nicht nur in der Kran­ken­be­handlung tätig zu sein, sondern auch Krank­heiten vor­zu­beugen und gesunde Men­schen dabei zu unter­stützen, das gut erforschte psy­cho­lo­gische Wissen ken­nen­zu­lernen und umzusetzen.

 

3. Wann habt Ihr die Ent­scheidung zur Gründung getroffen?

Andrea: Eine vage Idee ist noch keine Ent­scheidung zur Gründung. Die ent­stand bei mir vor allem durch Gespräche mit Gleich­ge­sinnten. Der daraus ent­standene Aufwind und die Mög­lichkeit, Kom­pe­tenzen zu ver­einen, nährten bei mir die Ent­scheidung, kon­kreter zu werden und tat­sächlich den Schritt an den Markt zu gehen. Ins­be­sondere die Gespräche mit Saskia ließen den Ent­schluss weiter reifen.
Saskia: Mitte 2012 war für uns klar: Unsere Visionen und Ideen passen gut zuein­ander, wie auch wir als Per­sön­lich­keiten. Wenige Wochen später war ein pas­sender Name gefunden und die Web­seite ging online.

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Die Grün­de­rinnen der Spie­gel­neu­ronen Aka­demie (v.l.): Andrea Horn und Saskia Rudolph

 

4. Was waren die größten Her­aus­for­de­rungen auf dem Weg in die Selbst­stän­digkeit und wie habt Ihr sie bewältigt?

Saskia: Die letzten vier Jahre war ich als Frei­be­rufler im „Alleingang“ unterwegs. In Bezug auf die Spie­gel­neu­ronen stellte sich nun die Frage: wieder allein? Oder tue ich mich mit anderen zusammen und ver­suche mit ihnen gemeinsam neue Wege zu gehen. Darüber habe ich mit Andrea viel gesprochen. Wir wissen, dass wir gemeinsam mehr erreichen können.
Andrea: Eine der größten Her­aus­for­de­rungen war für mich der Faktor Zeit: Gedanken, Recherche, Planung, kon­krete Schritte… alles braucht Zeit. Durch die Arbeit mit den Pati­enten war ich für den  Schritt in die Selbst­stän­digkeit zeitlich unter­schiedlich stark ein­ge­bunden. Doch dies hatte nicht unbe­dingt einen Nachteil, denn auch dadurch wuchs weiter meine Über­zeugung, auch in der Krank­heits­vor­beugung tätig zu werden. Gerade in der tur­bu­lenten Start­phase und in sehr stress­reichen Phasen ist die zweite Her­aus­for­derung für mich gewesen, die Gelas­senheit zu bewahren und ande­rer­seits immer wieder einen Schritt vor­wärts zu gehen und den Mut dazu auf­zu­bringen. Am Ziel fest­zu­halten und es sich immer wieder vor Augen zu führen, ist dabei für mich unent­behrlich geworden.

 

5. Was macht Euch besonders stolz bzw. was sind Eure bis­he­rigen Erfolge?

Andrea: Stolz macht mich jeder ein­zelne Auftrag, den wir bisher über­nommen haben. Denn einer­seits bedeutet es, dass unsere Idee auf Interesse stößt und ande­rer­seits, dass sich das Bewusstsein ver­ändert hat und die Gesundheit bei den Men­schen im Fokus steht.
Saskia: Ich habe von meinen Kunden bisher durchweg posi­tives Feedback erhalten. Viele sagen, dass ich sehr authen­tisch bin. Und so komme ich auch an meine Auf­träge. Ich betreibe keine Akquise in dem Sinne. Sondern ich rede überall und mit jedem darüber. Die Leute merken, dass ich für das Thema „brenne“. Ich stecke sie mit meiner Begeis­terung an  – gelebte Positive Psychologie.

 

6. Gab es Tage, an denen Ihr euch nicht sicher wart, wie und ob es wei­ter­gehen soll? Wie habt Ihr diese Hürden bewältigt?

Saskia: Diese Momente und Tage gibt es immer – bei jedem. Umso wert­voller, wenn man dann nicht allein dasteht, sondern sich aus­tau­schen kann. Was wir sehr oft und intensiv getan haben. Mit Erfolg.
Andrea: Die Frage nach dem „ob es wei­ter­gehen soll“ kam bei mir selten auf. Je länger ich mich mit der Idee beschäf­tigte, desto mehr wuchs bei mir neben der Begeis­terung auch die Über­zeugung, dass es gelingen wird. Im Gegensatz dazu gab es bei mir einige Tage, an denen mich die Frage nach dem „wie“ sehr beschäf­tigte. Obwohl diese Frage sicherlich nicht immer angenehm war, gehört sie für mich essen­ziell dazu. Einer­seits diente sie mir dazu, immer wieder zu über­prüfen, welche Schritte als nächstes anstehen und ob sie mich zum erwünschten Ziel führen. Ande­rer­seits ist es gerade im Team wichtig, sich immer wieder aus­zu­tau­schen, über die Arbeits­teilung, Motive und zu neuen Ideen. Dabei geholfen hat es mir, bei solchen ent­schei­denden Fragen min­destens einen Tag Urlaub zu machen. Das klingt paradox, es half mir jedoch, die Distanz erneut auf­bauen und dann mit klarem Kopf wieder an die Arbeit gehen.

 

7. Welche Erfah­rungen möchtet Ihr an andere wei­ter­geben, die jetzt vor der Ent­scheidung zur Selbst­stän­digkeit stehen?

Andrea: Traut euch! Wenn ihr merkt, dass etwas stockt, hin­ter­fragt euch, schaut nach den Hin­der­nissen und räumt sie aus dem Weg.
Saskia: Findet heraus, wo eure Talente liegen und was ihr wirklich tun möchtest. Ich glaube auch, die meisten mit zu wenigen Leuten über ihr Grün­dungs­vor­haben reden. Viele denken, jemand könnte ihnen ihre Idee weg­nehmen. Doch das stimmt nicht. Redet mit anderen! Auch wenn ihr nur vage Ideen habt. Ihr wisst nie, wem ihr begegnet. Einfach reden und da sein. Und zwar mit allen  – und ganz wichtig: mit der Zielgruppe.

 

8. Was ist Eure Zukunfts­vision bzw. was möchtet Ihr in den nächsten fünf Jahren erreichen?

Saskia: Die Spie­gel­neu­ronen gibt es jetzt seit einem Jahr. Schon jetzt sind so viele span­nende Dinge pas­siert, dass wir uns auf die nächsten fünf Jahre unglaublich freuen. Wir hatten viele abwechs­lungs­reiche Auf­träge und haben auf diesem Wege sehr inter­es­sante Men­schen ken­nen­ge­lernt – unter ihnen auch viel­ver­spre­chende Kooperationspartner.
Andrea: Wir wollen wei­terhin in den nächsten Jahren fachlich kom­pe­tente und enga­gierte Men­schen zusam­men­führen, die das gleiche Ziel ver­folgen. Die Spie­gel­neu­ronen- Aka­demie für Positive Psy­cho­logie fun­giert dabei als Netzwerk. Wir wachsen – und es bleibt spannend!

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