Unter dem Leitgedanken, dass hinter jeder guten Unternehmensidee auch eine gute Marketingstrategie steckt, fand der sechste Gründertreff des Jahres zum Thema „Lean Marketing – Mit kleinen Mitteln viel bewegen“ statt. Vor zahlreichen Gründungsinteressierten und erfahrenen Gründern sprach Jenny Gleitsmann von J.Punkt Marketing über die Möglichkeiten und Erfordernisse eines gelungenen strategischen Marketings.
Doch was versteht man eigentlich unter dem Begriff des Lean Marketings?
Das sogenannte „schlanke Marketing“ versucht die marketingspezifischen Vorgehensweisen möglichst effizient zu gestalten, also Verschwendung zu vermeiden. Dies kann bspw. durch Flexibilität, straffe Kostenkontrolle, Konzentration auf Kernkmpetenzen und Kundenorientierung geschehen.
Um diesen Faktoren gerecht zu werden, definierte Frau Gleitsmann fünf grundlegende Regeln für gutes Marketing:
1. Kunden haben Bedürfnisse und Wünsche
Der Wunsch ist ökonomisch vom Bedürfnis zu unterscheiden. Er stellt quasi eine Konkretisierung des Bedürfnisses dar. An diesem Punkt knüpft das strategische Marketing an. Das Bedürfnis kann trotz einiger Spekulationen nicht beeinflusst werden, jedoch der Weg und das Mittel der Bedürfnisbefriedung – nämlich der Wunsch.
2. Marketing denkt immer intern und extern
Zu den Kernaufgaben des Managements gehört es, das Selbstverständnis, also den unternehmerischen Gedanken an seine Mitarbeiter weiterzugeben. Die Mitarbeiter sind nicht nur oft die ersten Ansprechpartner bei der Kontaktaufnahme mit dem potentiellen Kunden, sondern auch die ersten Werbebotschafter. Miese Laune und schlechter Geruch sind dabei nicht gerade als verkaufsfördernde Eigenschaften zu deklarieren.
3. Lebenszyklen und Marktsegmente im Blick behalten
Bei der Anwendung dieser Regel ist es von besonderer Wichtigkeit, den Nutzen über das Verständnis der Zielgruppe zu generieren. Erfüllt das Produkt noch den Anforderungen und Trends meiner definierten Zielgruppe? Ist ein Relaunch nötig? Wächst der Markt ohne mich?
4. Strategische Erfolgsgrößen festlegen
Neben den operativen Faktoren wie den Umsatz, den Gewinn oder der Rendite, welche den Ist-Zustand eines Unternehmens beschreiben, sind zukunftsbestimmende Faktoren von besonderer Bedeutung für die Unternehmensentwicklung. Ansatzpunkte können hierzu bspw. der Marktanteil, die Produktqualität, die Qualifikation der Mitarbeiter, Produktdifferenzierung oder die Servicequalität sein. Die Aufdeckung und Analyse dieser Erfolgsgrößen sind grundlegende Faktoren bei der Auslegung einer neuen Strategie.
5. Keine Maßnahmen ohne Strategie
Besonders junge Unternehmen haben meist nur einen geringen Spielraum und eventuell auch nur diese eine Chance, um eine erfolgreiche Marketingkampagne durchzuführen. Daher ist es umso wichtiger „mit Köpfchen“ zu planen.
In einer Zeit in der sich viele Unternehmen in einem immer komplexer werdenden Umfeld befinden, der Kostendruck steigt und erfolgreich erprobte Strukturen und Vorgehensweisen dem Wettbewerb nicht mehr gerecht werden, ist es von zunehmender Bedeutung all seine eigenen Optionen und Einflussfaktoren ständig zu hinterfragen, die Kernkompetenzen und den relevanten Markt zu definieren, um aus diesen eine erfolgreiche Marketingstragie abzuleiten. Dazu ist eine umfassende, objektive und detaillierte Umwelt- und Unternehmensanalyse erforderlich. Ein „leicht paranoider Blick“ auf die Konkurrenz sei hierbei ebenso durchaus hilfreich, so Frau Gleitsmann.
Der nächste Gründertreff findet zu dem Thema „Business-Knigge – Es gibt keine zweite Chance für Ihren ersten Eindruck! am 31.07.2012 um 18.30 Uhr in den Räumlichkeiten von neonworx statt.