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Grün­der­por­trait #18: GARDOMAT- kreative Gar­ten­ideen für jedermann

Kreative Gar­ten­ge­staltung und neue Ideensind die Lei­den­schaft von Peter-Paul Petzold. Um Haus- und damit Gar­ten­be­sitzern endlich preis­werte und anspre­chende Pla­nungs­pakete zu bieten, gründete er zum 01.06.2011 ein Land­schafts­ar­chi­tek­turbüro der beson­deren Art. Wir haben Ihn für Euch zu seiner Idee befragt:

1. Was ist Inhalt Ihrer Selbst­stän­digkeit?

Als aus­ge­bil­deter Diplom-Inge­nieur für Land­schafts­ar­chi­tektur weiß ich, wie schwierig es gerade für Pri­vat­kunden ist, eine gute Gar­ten­planung für einen über­schau­baren Preis zu erhalten. Und genau das ist es, was GARDOMAT anbietet: Der Kunde kann sich in unserem Internetshop sein indi­vi­du­elles Pla­nungs­paket zusam­men­stellen und direkt kaufen. Es herrscht dabei immer das Fest­preis­prinzip: Jedes Pla­nungs­paket hat seinen vor­de­fi­nierten Preis. Der Kunde hat somit die volle Kos­ten­kon­trolle. Nach der Buchung erhält er einen Link zu einem inter­ak­tiven Online­for­mular, in dem er seine Wünsche und Vor­lieben ein­tragen kann.  Außerdem kann er Fotos und Grund­risse von seinem Gar­ten­hoch­laden. Sind alle Daten vor­handen, erstellen wir die indi­vi­duelle Gar­ten­planung und laden sie in ein inter­ak­tives Online­pro­jekt­portal. Absprachen und Ände­rungs­wünsche sind während der gesamten Pla­nungs­phase über das Portal möglich. Die Höhe der Pla­nungs­kosten ori­en­tiert sich am gewünschten Leis­tungs­umfang: von der Ideen­skizze bis hin zur kon­kreten  Bewäs­se­rungs­planung stehen ver­schiedene Pakete zur Auswahl.

2. Wie und wann kam die Idee dazu?

Auf die Idee dazu kam ich bereits 2008 während meines Stu­diums an der TU Dresden. Damals wurde ich öfters von Bekannten gefragt, ob ich nicht bei der Gar­ten­planung behilflich sein kann. Dabei ist mir auf­ge­fallen, dass es zwei große Gruppen von Pla­nungs­an­bietern gibt, Land­schafts­ar­chi­tekten und Land­schafts­bauer. Land­schafts­ar­chi­tekten sind für die meisten Leute kein Begriff und gelten oftmals als über­teuert. Gar­ten­bauer haben meist Ihre Bau­firma im Nacken und wollen Ihre Bau­leistung ver­kaufen, was zu einem erhöhten Ver­bind­lich­keits­gefühl und damit zu einer Abneigung des poten­ti­ellen Kunden führt. Viele Pri­vat­kunden wissen nicht, dass sie ihren Garten pro­fes­sionell planen lassen können und vor allem welche Kosten auf sie zukommen. In anderen Bereichen – wie bspw. der Innen­ar­chi­tektur – gibt es bereits Pla­nungen zu Fest­preisen. Eine Idee, die sich auf die Gar­ten­planung über­tragen lässt.

3. Wann haben Sie die Ent­scheidung zur Gründung getroffen?

Die Idee ließ mich nicht so richtig los. Direkt nach dem Studium habe ich unver­hofft eine Stelle in einem Land­schafts­pla­nungsbüro erhalten. Die Zeit war leider sehr schnell vorbei, da die Bedin­gungen und das Arbeits­klima sehr schlecht waren. Das war dann nochmal die Bestä­tigung für mich, mir eine eigene Selbst­stän­digkeit aufzubauen.

4. Was waren die drei größten Her­aus­for­de­rungen auf dem Weg in die Selbst­stän­digkeit und wie haben Sie diese bewältigt?

Die erste große Her­aus­for­derung lag darin, mein soziales Umfeld, meine Freunde und Bekannten für meine Idee zu begeistern. Am Anfang gab es einige kri­tische Stimmen, ob es denn klappt und ob das Risiko nicht zu groß sei. Gerade nach dem Studium wird oft erwartet, dass man den klas­si­schen Weg über eine lang­jährige Anstellung geht. Aber je mehr ich an meiner Idee arbeitete, je mehr ich mich in meine Ziel­gruppe hin­ein­ver­setzte und mir die Frage stellte: „Wer könnte mein Produkt kaufen und wie muss ich es modi­fi­zieren?“, umso sicherer wurde ich. Als ich schließlich erste Auf­träge von Kunden bekam, war das für mich die Bestä­tigung, dass mein Weg der Richtige ist.

Dann stand natürlich die Finan­zierung an. Klar dachte ich auch am Anfang, ich fange erst mal „klein“ an, mache viel selbst. Schnell stellte sich aber heraus, dass ich eine pro­fes­sio­nelle Homepage mit einem  zeit­ge­mäßen Shop brauche, um meine Idee von einer inter­ak­tiven Gar­ten­planung umzu­setzen. Das Start­ka­pital musste ich finan­zieren. Dazu benö­tigte ich einen über­zeu­genden Business Plan und musste ent­scheiden, welche Finan­zie­rungs­mög­lichkeit zu meinem Vor­haben passt. Dann die Anträge und For­mulare – alles in allem hat es circa ein halbes Jahr gedauert, bis ich das erfor­der­liche Kapital bei­sammen hatte.

Und natürlich war auch die Wahl des rich­tigen Geschäfts­mo­dells nicht ganz so einfach. Am Anfang war ich über­zeugt, meine Idee ist die beste auf der Welt und sie muss genau so umge­setzt werden. Nach umfas­senden Ana­lysen wurde mir bewusst, dass die Bereit­schaft seine Idee – in Form von Pro­dukt­in­halten, Preisen, Unter­neh­mens­image, usw. – ständig abzu­wandeln und wei­ter­zu­ent­wi­ckeln immens wichtig ist. Dabei hat es mir geholfen, immer wieder vor Augen zu halten, was der Kunde möchte. Unbe­zahlbar waren Gespräche mit poten­ti­ellen Kunden und Freunden, erste Rück­mel­dungen von Auf­trag­gebern und schließlich auch, die Unter­stützung von meinem externen Berater.

5. Was macht Sie besonders stolz bzw. was sind Ihre bis­he­rigen Erfolge?

Stolz macht mich, dass ich bereits über 10 Gärten in kür­zester Zeit und nur auf Basis von Wei­ter­emp­feh­lungen umge­stalten durfte. Meine Ideen, meine Pläne und die Prä­sen­tation des Ange­botes haben gefallen. Das war eine wichtige Bestä­tigung für mich.

6. Gab es Tage, an denen Sie sich nicht sicher waren, wie und ob es wei­ter­gehen soll? Wenn ja: wie haben Sie diese Hürden bewältigt?

Klar gab es die. Es ist ja schließlich eine große Ent­scheidung, den Schritt in die Selbst­stän­digkeit zu wagen. Zur Umsetzung meiner Idee brauchte ich Start­ka­pital. Also stellte sich auch die Frage, nach Finan­zie­rungs­mög­lich­keiten. Mir hat es geholfen, neben Plan A auch immer noch einen Plan B und C zu haben. Außerdem habe ich zusätz­liche Beratung gesucht und dafür Vor­grün­dungs­be­ratung in Anspruch genommen. Wenn es mal nicht wei­terging, hatte ich so Ansprech­partner um einen anderen Weg zu suchen.

7. Welche Erfahrungen möchten Sie an andere wei­ter­geben, die jetzt vor der Ent­scheidung zur Selbst­stän­digkeit stehen?

Erst mal viel Geduld! Auch jetzt denke ich oft, morgen müsste es doch endlich los­gehen, alles fertig sein. Am Anfang hatte ich mir für die Umsetzung meiner Idee 6 bis 8 Monate Zeit gegeben. Doch nicht alles lässt sich planen: Geschäfts­partner – mit denen ich fest gerechnet hatte – sind plötzlich abge­sprungen und ich habe einen kleinen Sohn bekommen. Wichtig war, das Ziel nicht aus den Augen zu ver­lieren und, auch wenn es manchmal viel Kraft kostet, Familie und Selbst­stän­digkeit zu ver­einen. Was mir dabei geholfen hat: Ich habe von Anfang an Beratung in Anspruch genommen, Kurse zur Grün­dungs­vor­be­reitung besucht und mir Mei­nungen zu meiner Idee ein­geholt. Klar läuft man Gefahr, kri­ti­siert zu werden. Das ist aber das Beste, um das Vor­haben weiterzuentwickeln.

8. Was ist Ihre Zukunfts­vision bzw. was möchten Sie in den nächsten 5 Jahren erreichen?

In naher Zukunft habe ich vor, weitere Partner ein­zu­binden, Koope­ra­tionen  zu schaffen. Vor­stellen könnte ich mir bei­spiels­weise, dass ich Bau- und Gar­ten­märkte mit ein­be­ziehe und so mein Geschäfts­modell erweitere. In den nächsten 5 Jahren möchte ich einen sta­bilen Umsatz erzielen, Mit­ar­beiter ein­stellen und vor allem, genug zufriedene Kunden haben.

Mehr zu dem Grün­derteam erfahrt Ihr auf der Dresdner Messe “HAUS 2012” vom 1.–4. März 2012 in der Halle 5 Stand D 10.

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