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Grün­der­por­trait #17: ravir – mit visu­ellen Ideen begeistern

ravir gibt es bereits seit 2001. Als Nebenjob während des Stu­diums, arbei­teten Dorit Jeßner, Uwe Nadler und Felix Göpfert gemeinsam an Film­pro­jekten. Aus der gemein­samen Lei­den­schaft ent­stand das eigene Unter­nehmen. Wir möchten Euch die drei in unserem Grün­der­por­trait vorstellen.

1. Was ist Inhalt Eurer Selbstständigkeit?

Wir pro­du­zieren Filme, welche durch mul­ti­me­diale Anwen­dungen erweitert werden können. Dabei ist unsere Leistung sehr breit gefä­chert. Neben den klas­si­schen Pro­dukten einer Film­pro­duk­ti­ons­firma, wie die Pro­duktion eines Wer­be­spots oder Image­filmes, pro­du­zieren wir auch nicht-kom­mer­zielle Filme wie Doku­mentar- und Kurzfilme.
Ein wei­teres Feld, welches sich in den letzten beiden Jahren ergeben hat, sind inter­aktive Pro­jek­tionen. Zusammen mit unserer Part­ner­firma Lawe-Media bieten wir unseren Kunden inter­aktive Instal­la­tionen an, welche je nach Wunsch auf unsere Kunden ange­passt sind. Dabei stellen wir die Ideen bis hin zur Umsetzung im Bereich Film und Multimedia.

2. Wie und wann kam die Idee dazu?
Schon während des Stu­diums 2001 grün­deten wir ravir film. Anfangs stellten vor allem Visua­li­sie­rungen auf Ver­an­stal­tungen den Großteil unserer Arbeit dar. Mit Hilfe einer För­derung durch “Jugend für Europa”, bereitete unser erster Doku­men­tarfilm “My jes­teśmy” – ein Film über die Jugend in Görlitz/Zogzelec – den Weg zu fil­mi­schen Arbeiten.

3. Wann habt Ihr die Ent­scheidung zur Gründung getroffen?

Aus­ge­rüstet mit der ersten gelie­henen Kamera, drehten wir einen kleinen Mit­schnitt über eine Par­ty­reihe eines befreun­deten Sound­systems. Auf den Ver­an­stal­tungen liefen zur Musik abge­mischte Videos, soge­nannte Visuals. Wohl aus­gelöst von diesen Ein­drücken, visua­li­sierten wir seit dem auf den ver­schie­densten Ver­an­stal­tungen. 2002 grün­deten wir die Firma ravir film GbR. 2009 been­deten wir zeit­gleich das Studium, und ent­schieden uns im Zuge dessen, ravir film haupt­be­ruflich weiter zu führen.

4. Was waren die drei größten Her­aus­for­de­rungen auf dem Weg in die Selbst­stän­digkeit und wie habt Ihr sie bewältigt?

Eine große Her­aus­for­derung für uns war und ist es, den Wert der geleis­teten Arbeit und deren Aufwand richtig abzu­schätzen und somit den Preis für Kunden zu ermitteln. Da wir künst­le­risch tätig sind, fiel es uns vor allem zu Beginn schwer, die für die Ideen­findung und Umsetzung not­wendige Zeit richtig abzu­schätzen. Und die ist ja schließlich eine wichtige Kal­ku­la­ti­ons­grundlage. Mitt­ler­weile haben wir ein gutes Gefühl dafür, welche Vor­stel­lungen unsere Kunden haben und wie viel Zeit wir ein­planen müssen.

Schwierig kann es auch sein, Kun­den­wünsche und Umsetz­barkeit mit ein­ander zu ver­einen. Dabei war es für uns wichtig, als New­comer in der Branche ein eigenes Selbst­be­wusstsein zu ent­wi­ckeln, das uns hilft, mit dem Kunden pro­fes­sionell über seine Vor­stel­lungen und deren Rea­li­sier­barkeit zu sprechen. Und schließlich arbeiten wir kreativ. Das hat viel mit eigenen Bildern und Vor­stel­lungen zu tun. Diese seinen Kol­legen, aber auch dem Kunden treffend zu ver­mitteln, stellte eine besondere Her­aus­for­derung dar. Wir mussten lernen, wie wir den Kunden für unsere Vor­schläge sen­si­bi­li­sieren und für neue Wege begeistern. Auch das funk­tio­niert inzwi­schen sehr gut, war aber ein langer Lern­prozess, denn schließlich wollen wir ja unseren Kunden nicht über­reden, sondern überzeugen.

Als Team arbeiten wir schon seit dem Studium zusammen, sind privat befreundet. Gerade in der Anfangszeit mussten wir oft länger darüber dis­ku­tieren, wer was macht. Wir sind ja eine kleine Firma. Das heißt: Jeder muss alles können. Trotzdem haben wir uns zusam­men­ge­setzt, unsere Kom­pe­tenzen und Vor­lieben aus­ge­tauscht und danach eine Auf­ga­ben­ver­teilung erarbeitet.

5. Was macht Euch besonders stolz bzw. was sind Eure bis­he­rigen Erfolge?

Wir haben uns in relativ kurzer Zeit schnell fil­misch wei­ter­ent­wi­ckelt. Bisher konnten wir auch sehr viel­fältige Arbeiten mit tollen Kunden rea­li­sieren wobei es uns sehr gefreut hat, dass jeder ein­zelne unserer Kunden sehr zufrieden mit unser war. Unsere viel­fältige Arbeit reicht von Image- und Pro­dukt­filmen u.a. für eine große Indus­trie­firma (Lig­matech Auto­ma­ti­ons­systeme), inter­ak­tiven Instal­la­tionen u.a. für eine Soft­ware­firma (Autodesk), einem Musik­video für die Band Polar­kreis 18, bis hin zu nicht-kom­mer­zi­ellen Pro­jekten wie den Kurzfilm von der Säch­sische Lan­des­an­stalt für pri­vaten Rundfunk und neue Medien geför­derten (SLM)  “Mat­hilde und Karl” (Kurz­filmfest Dresden), die Unter­stützung der Film­preis­ver­leihung des “Sukuma Mil­lenium Award 2011” (Fair-Trade-Film­preis) sowie Doku­men­ta­tionen über die Arbeit zweier Vereine (CRISPund OXFAM; u.a. in Georgien gedreht).
Selbst etwas ins Leben gerufen zu haben und davon zu leben, ist ein tolles Gefühl.

6. Gab es Tage, an denen Ihr Euch nicht sicher wart, wie und ob es wei­ter­gehen soll? Wenn ja: wie habt Ihr diese Hürden bewältigt?

Wir hatten bisher Glück. Es gab keine solcher Tage. Wenn keine Pro­jekte in Sicht waren, war unsere wich­tigste Aufgabe die Akquise.

7. Welche Erfah­rungen möchtet Ihr an andere weitergeben, die jetzt vor der Ent­scheidung zur Selbst­stän­digkeit stehen?

Solange man hinter den Ideen seiner Arbeit steht und lei­den­schaftlich dafür arbeitet, hilft dies auch mal über schwerere Zeiten hinweg. Moti­vation ist in der Start­phase besonders wichtig. Klar kommen auch schwie­rigere Tage. Dann halten wir uns vor Augen, dass wir frei arbeiten können, unserer eigenen Vor­stel­lungen umsetzen können ohne dass uns jemand vor­schreibt, wie wir etwas machen müssen. Unsere Arbeit macht uns richtig Spaß. Wir hatten Lust darauf, kreativ zu arbeiten. Daher konnten wir gut finan­zielle Durst­strecken über­stehen. Ein wich­tiger Punkt dabei ist für uns, dass wir Pro­jekte machen können, die wir uns selbst aus­suchen, auf die wir Lust haben.

8. Was ist Eure Zukunfts­vision bzw. was möchtet Ihr in den nächsten 5 Jahren erreichen?

Wir wollen den Unter­neh­mens­schwer­punkt unserer Firma von der reinen Pro­duk­ti­ons­arbeit noch ein wenig mehr in Richtung Agen­tur­arbeit ausbauen. Des Wei­teren wollen wir ver­stärkt den Doku­men­tar­film­be­reich bedienen. Dieses Jahr beginnen wir bei­spiels­weise mit einem Doku­mentar-/Kurzfilm-Projekt zum Thema Wahr­nehmung des Kli­ma­wandels, welches zu Teilen in Bolivien pro­du­ziert wird.
Einige Fotos zu unserer Reise sind auf unserer Facebook-Seite zu sehen. Wer Lust hat, kann uns bis April gerne bei diesem Projekt über start­nexxt unter­stützen. Bisher suchen wir noch Spon­soren, die uns helfen, dieses Projekt zu fina­li­sieren.

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