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Grün­der­por­trait #7: Caterna – Ent­wicklung und Ver­trieb der Caterna Sehschule

1. Was ist Inhalt Ihrer Selbstständigkeit?
Wir ent­wi­ckeln gemeinsam mit wis­sen­schaft­lichen Partnern medi­zi­nische Anwen­dungen für Augen­ärzte, Orthop­tis­tinnen und Betroffene, mit denen funk­tionale Seh­stö­rungen und andere Seh­min­de­rungen behandelt werden können. Als Kom­ple­men­tär­be­handlung zur Okklu­si­ons­be­handlung ver­treibt Caterna eine Seh­schulung, die in Arzt­praxen, Seh­schulen und beim Pati­enten zu Hause ein­ge­setzt werden kann. Mit der Caterna Seh­schule können die Behand­lungs­er­geb­nisse bei Kindern mit Amblyopie, einer Seh­min­derung, deutlich gesteigert werden.

2.Wie und wann kam die Idee dazu?
Das liegt bereits ein Stück weit zurück und betrifft vor allem Dr. Kämpf, der bereits in den Neun­ziger Jahren die For­schung dazu an der TU Dresden ange­stoßen und maß­geblich vor­an­ge­bracht hat. Dem­entspre­chend ist das Ganze auch aus einem For­schungs­projekt der TU Dresden ent­standen, an dem im Ver­laufe der Jahre viele Per­sonen beteiligt waren. Auch die Gründer kommen aus diesem Umfeld. Die Zusam­men­stellung des Grün­der­teams ist letzt­endlich das Ergebnis von Dr. Kämpf – sozu­sagen seine Auswahl. Wir fanden uns zu einem Team zusammen und hatten Lust, aus den For­schungs­er­geb­nissen etwas prak­tisch Anwend­bares zu machen.

3. Wann haben Sie die Ent­scheidung zur Gründung getroffen?
Das war eine zwangs­läufige Folge unserer Arbeit. Nach einem Jahr Arbeit hatten wir letzt­endlich ein mehr oder weniger fer­tiges Produkt, das nun auch in den Markt gebracht werden musste. Da stellte sich die Frage: Wer macht das eigentlich? Ja, das waren dann eben wir und es war nahe­liegend, zu diesem Zweck die Caterna GmbH zu gründen.

4. Was waren die drei größten Her­aus­for­de­rungen auf dem Weg in die Selbst­stän­digkeit und wie haben Sie diese bewältigt?
Ver­mutlich liegen die größten Hürden noch vor uns, aber nichts­des­to­trotz gab es natürlich auch vor und mit der Gründung eine Reihe von Her­aus­for­de­rungen zu meistern. Manches ent­wi­ckelte sich wie von selbst, aber es gab auch echte Mei­len­steine. Wenn es drei besondere Her­aus­for­de­rungen zu nennen gilt, dann sind das wohl vor allem diese:
1. Ver­ant­wortung über­nehmen und im Team ein Ver­ständnis für Zustän­dig­keiten schaffen
2. Einen recht­lichen Rahmen für das Angebot einer tele­me­di­zi­ni­schen Anwendung schaffen
3. Einen Schritt wei­ter­gehen und gründen

5. Was macht Sie besonders stolz bzw. was sind Ihre bis­he­rigen Erfolge?
Es ist der gesamte Wer­degang bis heute. Wir haben oft nicht gewusst, wie etwas umzu­setzen sei, weshalb wir uns mit bestimmten Dingen rum­ärgern sollten und wussten oft nicht, wo wir standen auf dem Weg zu einem fer­tigen Medi­zin­produkt. Da wird es schnell unüber­sichtlich, wenn man mitten drin steckt. Aber im Rück­blick ergibt alles einen Sinn. Es ist toll, dass wir trotz solcher Unsi­cher­heiten immer weiter gemacht haben und hin und wieder auch die rich­tigen Ent­schei­dungen getroffen haben.

6. Gab es Tage, an denen Sie sich nicht sicher waren, wie und ob es wei­ter­gehen soll? Wenn ja: wie haben Sie diese Hürden bewältigt?
Solche Tage gab es oft. Was sich für diese Fälle bewährt hat: recht­zeitig nach Hause gehen, noch etwas laufen gehen und dann eine Nacht drüber schlafen. Mit etwas Abstand und einem neuen Tag kam meistens auch die ret­tende Idee.

7. Welche Erfah­rungen möchten Sie an andere wei­ter­geben, die jetzt vor der Ent­scheidung zur Selbst­stän­digkeit stehen?
Meine Erfahrung ist, dass es keine Uni­versal-Tipps für eine erfolg­reiche Gründung gibt. Gründen heißt heut­zutage oft, sich erst einmal auf eine Suche zu begeben, um zu ent­decken, wie etwas gemacht werden könnte. Ent­weder ein Geschäftsfeld ist voll­kommen neu und keiner hat‘s bisher gemacht, oder etwas muss sich in einer ständig ver­än­dernden Umwelt bewähren. Hier sollte man vor allem die Augen auf­halten und im Denken beweglich bleiben. Ansonsten schaut euch genau an, wie ihr zusammen arbeitet und vereint eure unter­schied­lichen Fähig­keiten auf syn­er­ge­tische Weise. Und nicht minder wichtig: unter­haltet euch und kon­zen­triert euch nicht nur auf das, was nicht funk­tio­niert, sondern schaut auch mal darauf, was gut funk­tio­niert und warum das so ist. Also kurz gesagt: hin­schauen und mit­ein­ander reden, reden, reden. Letzt­endlich ist das alles aber ver­gebens, wenn nicht das Wich­tigste über­haupt pas­siert: Tut es und stellt was auf die Beine!

8. Was ist Ihre Zukunfts­vision bzw. was möchten Sie in den nächsten 5 Jahren erreichen?
Was Caterna und die Seh­schule betrifft, sollte sie in 5 Jahren zum Behand­lungs­standard gehören – Jedes Kind mit einer Amblyopie sollte seine Seh­schule bekommen. Was das Team betrifft, hat sicher jeder von uns seine ganz eigenen Vor­stel­lungen. 5 Jahre sind bei Gründern eine lange Zeit, aber jeder von uns will sicher auch nach 5 Jahren noch das Gefühl haben: Da geht noch was!

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