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Zwischenstopp für FlixBus auf dem Gründerfoyer #46

„Wer ist denn schon mal mit dem FlixBus gefahren?“, etwa 80% der rund 500 Teilnehmer des 46. Gründerfoyers heben die Hand, FlixBus Mitgründer André Schwämmlein schmunzelt: „Ja, das habe ich mir schon gedacht. Es ist immer ein tolles Gefühl, diese Frage in einem Hörsaal voller Studenten zu stellen“.
Ein gelungener Start in den Vortrag von André Schwämmlein, der den vollen Hörsaal mitnimmt auf eine Reise in die FlixBus-Geschichte. Die Geschichte zweier BWLer und eines IT-Experten, die bei einem Glas Bier beschlossen, ein Busunternehmen zu gründen. Und warum auch nicht? 

Es wurde viel gelacht zum diesjährigen Gründerfoyer. Authentisch, mitreißend und mit einem Quäntchen Selbstironie ließ André die Zuhörer ein Stück auf der Erfolgsspur um den grünen Bus mitfahren.

Nach dem Motto „Von den Großen lernen“ trat zum 46. Mal ein erfolgreicher Gründer vor den vollen Hörsaal und berichtete von den Anfängen,  Visionen, Zielen und dem ganz eigenen Weg zum Erfolg – diesmal seines Mobilitäts- und Technologieunternehmens.
Zusammen mit Jochen Engert und Daniel Krauss wurde FlixBus innerhalb von sechs Jahren zu einem international erfolgreichen Startup und zum größten Fernbusnetz Europas. Alles begann 2009 beim gemeinsamen Bier in einer Münchner Bar. Nach den entscheidenden Gesetzesänderungen zur Abschaffung des Bahnmonopols legten sie richtig los. Doch aller Anfang ist schwer. Fünf Monate vor der Gründung saßen sie in einem 10m²  großen Büro mit zwei unbezahlten Praktikanten – Schwester und Bruder der Gründer.

André Schwämmlein nahm die Zuhörer mit auf die unterhaltsame Reise mit dem FlixBus
André Schwämmlein nahm die Zuhörer mit auf die unterhaltsame Reise mit dem FlixBus

Nicht die Ersten – aber die Erfolgreichsten

Sie gingen als fünftes Fernbusunternehmen an den Markt, waren die Kleinsten und hatten am wenigsten Kapital. Nicht besonders aussichtsreich? Doch die Drei glaubten an ihre Idee, das sei das Wichtigste, betont André immer wieder mit Nachdruck. Sie hatten eine Vision, wussten, wo es hingehen soll. Und dann gab es ja auch noch Photoshop und Powerpoint – denn schicke Folien basteln konnten sie als frühere Unternehmens-Berater.
Die Umsatzzahlen sagten sie auf 10% genau voraus, auch wenn sie, wie amüsiert von ihnen festgestellt, nicht die besten Logistiker waren.
Heute sind aus fünf Mitarbeitern 1.000 geworden und mehr als 35 Mio. Kunden sind mit einem der grünen Busse gefahren. Der wohl größte Erfolg setzte ein, als sie MeinFernbus als naheliegendsten Marktbegleiter näher unter die Lupe nahmen. Auch dort waren zwei junge Gründer erfolgreich mit einem ähnlichen Ansatz unterwegs. Die fünf jungen Männer gingen aufeinander zu, statt sich zu weiter zu bekämpfen. Schlussendlich fusionierten die beiden Unternehmen. Man behielt das leuchtende Grün von MeinFernbus („Die sah einfach besser aus als unser Blau“) und entschied sich für den Namen „FlixBus“, einfach weil der für die Internationalisierung besser taugte.

Doch trotz (oder vielleicht ein bisschen wegen) des Erfolgs schwebt auch Kritik im Raum. André wird gefragt, wie er das Verhältnis zu den Subunternehmen und Busfahrern einschätzt. Er gibt offen zu, dass sie damit noch nicht zufrieden seien und an einer näheren Bindung gearbeitet wird.  Auch auf das Feedback, FlixBus hätte eine Monopolstellung, wusste er zu reagieren. Jeder Reisende hätte neben dem Fernbus viele andere Optionen, um von A nach B zu gelangen. „Wir sind nicht perfekt, aber wir arbeiten jeden Tag hart, um Menschen zu überzeugen, das Auto in der Garage zu lassen und in den Bus zu steigen.“, bekräftigt der Gründer.

Im Anschluss an seinen Vortrag nahm er sich noch lange Zeit für die neugieren Gründer  und deren Fragen. Hinter verschlossenen Türen nutzten zwei unserer Startups die Gelegenheit für ein Meet&Greet mit dem FlixBus-CEO, um ihre Geschäftsidee vorzustellen und Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Mal sehen, ob sich hier spannende Anknüpfungspunkte ergeben.

Wir danken André für den interessant-amüsanten Einblick.

Unerwartet authentisch! Das war einstimmiger O-Ton unserer Gäste
Unerwartet authentisch! Das war einstimmiger O-Ton unserer Gäste

Die Mutigen vor dem grünen Bus

Weiteres Highlight beim Gründerfoyer waren die vier mutigen Pitcher von Evomo, grünerdüngen, hoots und plaxxt. Ihre Herausforderung war es, in nur 2 Minuten das Publikum von ihrer Idee zu überzeugen. Das gelang mit vier charismatischen, authentischen Pitchern. Dafür ernteten sie tosenden Beifall.

Nach den Pitches sowie dem Vortag und der Fragerunde mit André Schwämmlein warteten im Foyer aktuelle Startups an den zahlreichen Ständen darauf, mit den Gästen ins Gespräch zu kommen und ihre Produkte vorzustellen.

Lampenfieber-Lächeln unserer Pitcher vor dem grünen Bus: grünerdüngen, hoots, Evomo und plaxxt
Lampenfieber-Lächeln unserer Pitcher vor dem grünen Bus: grünerdüngen, hoots, Evomo und plaxxt

Neben den Pitch-Teams waren dieses Mal vier unserer Alumni an einem gemeinsamen Stand vertreten und präsentierten die weiter entwickelten Produkte. Conimon – die Ärzte für Maschinen, Cyface – die Crowdsourcing-Plattform zur Straßenzustandserfassung, LineUpr – die Event-App, in der auch das Gründerfoyer zu finden war, und Mind-Objects – die Ideenmanager waren an diesem Abend dabei.

Unter der Rubrik „Unternimm was!“ präsentierten sich zwei unserer befreundeten studentischen Vereine. Mit dem GründerGarten e.V. alte Bekannte und neue Gesichter im Vorstand 2017. Mit viel Enthusiasmus und spannenden Veranstaltungen wecken sie den Gründergeist in Studenten.

Was Schrauber und Rennautos mit Unternehmung zu tun haben, zeigte uns der studentische Verein Elbflorace, das Formula Student Team der TU Dresden. Sie brachten das diesjährige Model EmilE gleich mit. Herausforderung hier ist das Stricken und Präsentieren eines Geschäftsmodells um das jeweilige Jahresmodell.

Voller Hörsaal beim Gründerfoyer #46
Voller Hörsaal beim Gründerfoyer #46

Startup- und Expertengespräche auf der Gründermeile

Die praktischen Gründungserfahrungen, die unsere Startups weitergeben, sind unbezahlbar. Unbestritten. Gegründet wird aber in der Regel selbst. Und dafür gibt es in Sachsen neben dresden|exists viele Unterstützer, Rat- und im besten Falle Kapitalgeber. Von Außenwirtschaft bis Zuschuss standen an diesem Abend auf der Gründermeile insgesamt 14 wichtige Partner in der (Vor-)Gründungsphase für Gespräche zur Verfügung.

Ganz nebenbei wurde das Buffet in Rekordzeit geleert und bei einem guten Gläschen Bier aus der Brauerei Rechenberg kamen Studenten, Gründer, Interessierte und erfahrene Unternehmer ins Gespräch.

Fazit

Unerwartet authentisch und ehrlich! Das war O-Ton unserer Gäste.

Wir sagen an dieser Stelle DANKE für einen spannenden Abend mit tollen Eindrücken, einem gewitzten und offenen Referenten (der im Übrigen tatsächlich mit dem FlixBus heimgefahren ist), neugierigen aber auch kritischen Gästen und guten Gesprächen mit unseren Startups und Experten auf der Gründermeile.

Wir danken außerdem unseren Sponsoren der Brauerei Rechenberg und der Ostsächsischen Sparkasse, die das Gründerfoyer seit vielen Jahren unterstützen und das Angebot für unsere Gäste komplettieren.

Einen Eindruck in Bildern findet Ihr hier bei flickr.

Und jetzt?

Ihr habt eine neue Geschäftsidee oder wollt selbständig arbeiten? Für Studierende, Absolventen und Wissenschaftler ist dresden|exists der erste Ansprechpartner auf diesem Weg. Mit Hilfe unserer drei Bausteine Beraten – Trainieren – Finanzieren ziehen wir Dir die Gründerschuhe an, helfen Deiner Idee auf die Beine und verleihen ihr im besten Falle Flügel.

EXIST-Gründerstipendium oder EXIST-Forschungstransfer? Wir können beides und sorgen mit Dir und Deinem Team dafür, dass sich Gründen lohnt und bezahlbar wird!

Wende Dich für ein erstes Gespräch gern an uns und unsere Berater von dresden|exists

Auf der Gründermeile wurde sich bei Bier und Brötchen mit Startups und Experten ausgetauscht
Auf der Gründermeile wurde sich bei Bier und Brötchen mit Startups und Experten ausgetauscht
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