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Gründerportrait #30: Xisa

Logo XISAAus einem kleinen Tool zur Erleichterung des Arbeitsalltags einer Recruitingabteilung wurde eine große Idee und damit auch ein eigenes Unternehmen. Sascha Blickensdörfer, Gründer der XISA Deutschland GmbH, hat die Erfahrungen aus der Systemhauswelt seines Unternehmens ProTechnology in ein eigenes großes Projekt gepackt. Er will die Arbeitswelt mit XISA effizienter und transparenter gestalten. Wie das am Ende aussehen soll und wie der aktuelle Stand ist, dazu haben wir uns mit Sascha zusammengesetzt und mit Ihm über seine Gründung gesprochen.

Was ist der Inhalt Eurer Selbstständigkeit?

Portrait Sascha Blickensdörfer
XISA-Gründer Sascha Blickensdörfer

Mit XISA können Fachleute ihre Qualifikationsprofile online stellen, verwalten und auf Projekte bewerben. Diese Projekte werden wiederum von zahlreichen Unternehmen zur Verfügung gestellt, die sich auf XISA präsentieren können und sowohl ihre Ausschreibungen und Fachleute über unsere Plattform verwalten. Zukünftig wollen wir noch stärker die Themen Matching und Kollaboration in XISA einbinden. Damit ist gemeint wie Unternehmen und Experten automatisiert zueinanderfinden und welche Tools sie benötigen, um auch bei kurzfristigen Projektanfragen effizient zusammenarbeiten zu können.

Wie und wann kam die Idee dazu?

Jedes große Projekt hat ja irgendwann mal klein angefangen. Genauso war es auch bei XISA. In meinem Systemhaus ProTechnology haben wir eine eigene Recruitingabteilung. Unser Kollege Andre hält den Kontakt zu den IT Experten, verwaltet sie und versorgt sie mit passenden Projekten. XISA war anfangs für ihn als kleines Arbeitstool gedacht. Bei der Auseinandersetzung mit diesem Tool haben wir aber das enorme Potential der Idee erkannt. Insbesondere beim nicht enden wollenden Fachkräftemangel – vor allem in der IT Branche.

Wann wurde die Entscheidung zur Gründung getroffen?

Wie gesagt: eigentlich sollte XISA ein Arbeitswerkzeug für die Recruitingabteilung von ProTechnology werden. Das war 2008. Allerdings hab ich mich an mein Credo „Think Big!“ gehalten, so dass wir die Idee konkretisiert und erweitert haben. Bis wir schließlich erkannten, dass wir nicht umhin kommen, XISA als eigenständiges Unternehmen auszugründen. Das wiederum ist im Sommer 2011 passiert.

Was waren die drei größten Herausforderungen in der Gründungsphase und wie habt Ihr sie bewältigt?

Da wir uns nun entschieden hatten XISA  „groß rauszubringen“ stand eine grundlegende Frage im Raum: Welche Technologie wollen wir nutzen? Wir brauchen Flexibilität, Langfristigkeit und Sicherheit. Schließlich handelt es sich hier um ein B2B Portal und um ein Unternehmen, das in der langen Frist denkt. Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema haben wir uns dann für die Cloud-Technologie von WindowsAzure von Microsoft entschieden und fahren damit bisher einen guten Kurs.

Die Tatsache, dass wir nicht abhängig von Fremd- und VC-Kapital sein wollen ist ohne Frage eine Herausforderung. Wir sehen darin allerdings eine Notwendigkeit, will man mittlerweile ein Produkt auf den Markt bringen, dass nicht einfach nur schnellstmöglich große Gewinne abwirft sondern auch einen sich stetig entwickelnden positiven Kundennutzen bietet. Man bekommt das Gefühl nicht los, dass der Wettbewerb sich sehr stark auf große Nutzerzahlen verlässt und dabei das eigentlich relevante – die Funktionen der Plattform – außer Acht lässt. Sicher braucht XISA mit diesem Background etwas mehr Zeit. Dafür stehen wir am Ende nicht nur für Quantität sondern für höchste Qualität und Nutzerzufriedenheit.

XISA ist weiß Gott kein simples Konstrukt. Insbesondere bei all den Features die bei uns in der Warteschlange stehen. Nun mussten wir diese Komplexität simplifizieren und damit auch greifbar machen. Das war am Anfang durchaus eine Herausforderung. Unter anderem durch das Mentoring und die Workshops von dresden|exists bringen wir XISA nun auf den Punkt.

Was macht Euch besonders stolz bzw. was sind eure bisherigen Erfolge.

Wir verfügen über stetig steigende Nutzerzahlen, arbeiten mit namhaften Unternehmen zusammen, wie dem in Leipzig ansässigen Systemhaus COMPAREX, und stehen im engen Dialog mit unseren Kunden. Unser Fokus ist die Effizienz von Recruiting- und Kollaborationsprozessen zum Vorteil unserer Kunden. Dass wir diesen Gedanken der Langfristigkeit mit uns tragen, macht uns stolz und motiviert uns.

Gab es Tage, an denen Ihr nicht sicher gewesen seid, wie und ob es weitergehen soll? Wenn ja: wie habt Ihr diese Hürden bewältigt?

Die Frage ob es weitergehen soll, haben wir uns nicht gestellt. Dafür sind wir zu sehr von XISA überzeugt. Und sollte sich doch mal die Frage im Raum gewesen sein, wie es weitergeht, dann haben mein Team und ich gemeinsam Lösungen für diese Herausforderungen entwickelt. Bisher haben wir sie alle meistern können. Wir sind zuversichtlich, dass das auch so bleibt.

Welche Erfahrungen möchtet Ihr an andere weitergeben, die jetzt vor der Entscheidung zur Selbstständigkeit stehen?

Wichtig ist: durchhalten! Wenn man überzeugt von einer Idee ist, kann man auch andere überzeugen und gemeinsam Großes schaffen. Klingt abgedroschen, ist aber so.
Außerdem kann es ratsam sein, die Gründung ohne VC-Kapital zu vollziehen, um die Idee so lange wie möglich zu schützen und die strategische Ausrichtung des Unternehmens unter Kontrolle zu behalten. Besonders bei Gründungen in der der Informations- und Kommunikationstechnologie ist es unglaublich wichtig auf brandaktuelle Technologien zu setzen. Dazu ist zwar häufig einiges an Recherche notwendig – die zahlt sich aber langfristig aus.

Was ist Eure Zukunftsvision bzw. was möchtet Ihr in den nächsten fünf Jahren erreichen?

Mit XISA wollen wir in fünf Jahren auch international als etabliertes Unternehmen für die Bereiche Matching und Kollaborationen in vielfältigen Branchen auftreten. Uns geht es darum die Arbeitswelt effizienter und transparenter zu gestalten, indem Fachwissen genau dahin kommt, wo es am dringendsten gebraucht wird. Dazu werden wir Technologien entwickeln, die dem Tempo des Arbeitsmarktes entsprechen. Man kann also gespannt sein.

 

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