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Gründerportrait #20 – Matthias Graul vom Mitarbeiter zum Geschäftsführer

Matthias Graul arbeitete bereits während seines BWL-Studiums an der TU Dresden beider Euro Schach Dresden und finanzierte sich so seine Ausbildung. Dabei gelang es ihm, sein Hobby – das Schachspielen – mit dem Beruf zu verbinden. Als im Jahr 2009 ein Nachfolger gesuUnternehmensnachfolge Dresdencht wurde, wurde Matthias Graul gefragt, ob er sich das Vorstellen kann. Im Jahr 2011 wurde er dann vom Mitarbeiter zum Geschäftsführer.

1. Welches Unternehmen haben Sie übernommen?
Die Firma Euro Schach Dresden besteht seit 20 Jahren erfolgreich am Markt und führt Artikel rund um das Thema Schachspiel. Über den reinen Vertrieb von Schachspielen hinaus, bieten wir weitere Leistungen u.a. in Form des im Unternehmen integrierten “JugendSchachVerlag”, der monatlich eine im Schachbereich einzigartige Zeitschrift “JugendSchach” und in regelmäßigen Abständen Schachlehrbücher veröffentlicht. Weiterhin und als dritten Baustein unseres Unternehmenskonzeptes bieten wir für Schachevents und deren Organisatoren die notwendige professionelle Unterstützung zur optimalen Umsetzung.

2. Wie und wo haben Sie den Übergeber kennen gelernt?
Mittlerweile bin ich seit ca. sieben Jahren bei Euro Schach Dresden. Zu Beginn und gleichzeitig in der letzten Etappe meines BWL-Studiums an der TU Dresden war ich vorderrangig in spezifische Projekte eingebunden. Nach meiner Festeinstellung im Jahre 2005 übernahm ich die betriebswirtschaftlichen Aufgaben der Bereiche Einkauf, Marketing und Vertrieb. Die Kombination aus dem theoretischen Wissen durch mein Studium, der bereits praktisch im Unternehmen gesammelten Erfahrungen, mein Interesse aus 25-jähriger Schachspielerfahrung und natürlich dem Wunsch eines (fast) jeden BWL-Studenten einmal selbstständig ein Unternehmen zu führen, stellten meinen persönlichen Antrieb dar, Euro Schach Dresden am Markt weiter voran zu bringen und zu übernehmen.

3. Wann haben Sie sich für die Übernahme entschieden?
Der Zeitpunkt zur Übernahme wurde erstmalig Anfang 2009, nach erfolgreicher Unterstützung der Schacholympiade 2008 hier in Dresden, angesprochen. Die Umsetzung der Übernahme erfolgte dann in 2011.

4. Was waren die drei größten Herausforderungen während der Übernahme und wie haben Sie diese bewältigt?
Herausforderungen gibt es definitv reichlich. Wichtig für deren Lösung sollte
das Ziel sein, welches man erreichen will und dieses nicht aus den Augen zu verlieren.
Sicherlich stellt die Finanzierung einer Unternehmsübernahme die größte Schwierigkeit dar, vor allem wenn die Eigenkapitalbasis nicht optimal ist. Die Eigeninteressen, der an der Finanzierung Beteiligten, sind miteinander abzustimmen. Dies ist einfach geschrieben, aber praktisch nicht immer so leicht umzusetzen. Die interne aber auch externe Akzeptanz war zumindest vor meiner Übernahme ein wichtiger Punkt. Wie werde ich als der neue Inhaber aufgenommen? Durch die Vermittlung von Zielen und Strategien, durch die eigene Einsatzbereitschaft und Fleiß haben sich diese ursprünglichen Bedenken in positive Energien gewandelt. Wie schon Gottfried Wilhelm Leibniz sagte: „Schach ist eine Übung der Denkfähigkeit und der Erfindungsgabe: Wir müssen nämlich überall dort, wo wir uns der Vernunft bedienen, eine ausgearbeitete Methode zum Erlangen des Ziels haben.“

5. Was macht Sie besonders stolz bzw. was sind Ihre bisherigen Erfolge?
Die Unternehmensnachfolge ist erfolgreich abgeschlossen. Darüber hinaus sind erste Projekte angelaufen und auch schon umgesetzt. Die Tendenz stimmt mich für Euro Schach Dresden sehr positiv.

6. Gab es Tage, an denen Sie sich nicht sicher waren, wie und ob es weitergehen soll? Wenn ja: wie haben Sie diese Hürden bewältigt?
Eine Unternehmensnachfolge ist sicherlich kein geradlinig verlaufender Prozess. Die Interessen der Übergeberseite und mir als Übernehmer waren teils doch sehr verschieden, vor allem von Emotionen beeinflusst. Aufgrund des beiderseitigen Wunsches zur Weiterführung des Unternehmens konnten diese Barrieren jedoch allesamt beseitigt werden. Intensive Gespräche und das aufgebaute Vertrauen über die Zeit halfen diesbezüglich am meisten.

7. Welche Erfahrungen möchten Sie an andere weitergeben, die jetzt vor der Entscheidung stehen, eine Unternehmensnachfolge anzutreten?
Das wichtigste vorab: Eine erfolgreiche Übernahme ist nicht von heute auf morgen zu bewältigen. Aus meiner Sicht ist es am besten ein Konzept zu erstellen, welches zwingend Teilziele enthält, an denen die kleinen Erfolge und Fortschritte im gesamten Prozess erkannt werden können. Dies hilft einen möglichst geraden Weg zu finden und einzuschlagen und seine Kraft somit zielorientiert einzusetzen. Weiteres:

  • Nicht immer hat man 100% Informationen, die zu einer Entscheidung optimal notwendig sind. Seht diese Situation nicht nur als Risiko, sondern vielmehr als Chance, und natürlich im Sinne der eigenen Ziele!
  • Allein ist eine Übernahme kaum zu schaffen. Beratung ist sehr wichtig, Unterstützung durch Familie und Freunde etc. – sozusagen ein Umfeld, in dem die eigenen Ideen wachsen können.

8. Was ist Ihre Zukunftsvision bzw. was möchten Sie in den nächsten 5 Jahren erreichen?

Zunächst ist die Stabilisierung der aktuellen Marktposition das Hauptziel, gerade auch nach den aktuellen internen Strukturänderungen. Kurz- und mittelfristig jedoch sehe ich Euro Schach Dresden deutlich mit Wachstum vor allem im deutschsprachigen Raum und Europa. Und natürlich möchte ich das Schach als Sport und/oder als Spiel wieder deutlich populärer wird.

Weitere Informationen zum Unternehmen findet Ihr auf der Homepage und/oder auf Facebook.

Falls für Euch das Thema Unternehmensnachfolge spannend ist, Ihr aber noch kein passendes Unternehmen gefunden habt, dann bietet unsere Matchingveranstaltung am 8. Mai 2012 die passende Möglichkeit, mit potentiellen Übergebern ins Gespräch zu kommen. Weitere Informationen senden wir Euch gern auf Anfrage!

 

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